Ich muss es einfach rezensieren, weil es ein tolles Buch ist. Ja, in letzter Zeit wächst meine Bibliothek an Büchern über das Thema Lettering, mit allem was so dazu gehört. Es ist auch wieder ein Buch aus Papier, denn das muss es in diesem Fall auch sein. Warum das so ist, das zeige ich dir gleich. Obwohl ich mittlerweile aus Platzgründen ja gerne zum eBook greife.
Es ist ein englisches Buch, aber das macht nichts. Es liegt sicher daran, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, es zu übersetzen, denn es ist erst im September 2015 erschienen.
Die Autorin ist die sympathische Valerie McKeehan, der du unbedingt auf Instagram folgen solltest. Auf ihrem noch eher neuen geschäftlichen Instagram-Account Lily & Val findest z.B. dies:
Ist schon mal ein Knaller, oder?
Zurück zum Buch Chalk Lettering
Schon vor längerer Zeit habe ich das Buch verschlungen, aber erst am letzten Wochenende habe ich mir die Zeit genommen, mal selbst zur Kreide zu greifen, um ein wenig zu experimentieren. Das Ergebnis = Es ist gar nicht so einfach, wie es aussieht.
Das Buch bringt fast alles mit, was du zum Einstieg in das Thema benötigst
Die Kreide, einen Anspitzer, Lineal, Geodreieck und einen Kreidewegwischlappen musst du selbst beisteuern.
Die Tafel zum Trainieren, die findest du im Buch. Kein Witz, die Buchumschläge sind auf der Innenseite so behandelt, dass du sie als Kreidetafel benutzen kannst. Das erklärt auch, warum du dieses Buch als Buch brauchst, und nicht als eBook. 😉
Das Buch ist in drei große Bereiche geteilt:
The basics: Hier geht es darum, die verschiedenen Schriftarten (Fonts) kennen zu lernen, aber auch zu trainieren.
Valerie verrät, worauf du achten solltest, wenn du z.B. eine Serifenschrift verwenden möchtest. Im Unterkapitel „Elements of Chalk Design“, was wir vielleicht übersetzen würden, mit den „Grundbegriffen zur Gestaltung mit Kreide“, erklärt sie, welche Wirkung die unterschiedlichen Schrifttypen auf die Aussage haben.
Ist deine Aussage eher verspielt und romantisch, so bietet sich eine leichte Schreibschrift an. Möchtest du deiner Aussage mehr Gewicht verleihen, dann liegst du hier mit einer kräftigen dicken Schriftart (Bold) wohl eher richtig.
Sie erklärt auch, dass eine dekorative Aussage auf einer Kreidetafel auch mehrere unterschiedliche Schriftarten vertragen kann. Dabei gibt sie Tipps, wie man die Schriftarten anordnen kann. Stellt verschiedene Layoutbeispiele vor, und erklärt auch, wie man das auf der eigenen Tafel umsetzen könnte. Hier wird es natürlich knapp mit dem Tafelplatz in den Buchdeckeln.
Ich wäre niemals selbst auf die Idee gekommen, die Kreide anzuspitzen, um verschiedene Kreidestärken nutzen zu können.
So sieht das dann aus.
So richtig kann ich mich mit den Kreidefindern noch nicht anfreunden. Sicher kommt das noch, wenn ich mal eine Wand frei räume, und mir eine echte Zeichenfläche schaffe. 😉
*Cute und Candy sind einfach tolle Wörter. 🙂
Taking your designs to the next level:
Hier wird es schick, auch wenn du lernst, dass du mit deinen ersten Versuchen so verdammt am Anfang stehst. Hier gibst du deinem Text verschiedene Dimensionen, fügst Schatten hinzu, scribbelst Banner, Borten und Rahmen. Hier dürfen auch die Schnörkel und Verzierungen nicht fehlen, die für mich so ein Lettering ausmachen. Besonders gefällt mir, dass sie die Schnörkel Schritt für Schritt erklärt, damit du nicht vor diesem ganzen Gebilde sitzt und denkst, dass du das niemals selbst so hinbekommen kannst.
Das macht es zwar immer noch nicht leichter, hier mit einem Stück Kreide, statt mit einem Marker umzugehen. Aber es hilft dir ungemein, dir die Reihenfolge beim Schnörkeln einzuprägen. Vielleicht kannst du dann demnächst auch auf deinen Flipcharts herumschnörkeln.
Ein paar Kreide-Illustrationen runden das schicke Kapitel ab.
Erste Schnörkelversuche. Hier zeigen sich für mich die Unterschiede zwischen Kreide und herrlich fließender Kalligrafietinte. Üben, üben, üben…
Putting it all together: „Pack mal alles zusammen.“, spricht das Kapitel und meint, dass du hier noch den letzten Schliff bekommst. Hier siehst Schritt-für-Schritt-Anleitungen für ganz konkrete Projekte, wie z.B. Veranstaltungsinformationen, Einladungen, Grußkarten.
Nach meinen Versuchen an einem Nachmittag bin ich soweit noch nicht gekommen, habe aber schon ein paar Ideen im Kopf, wie ich das Gelernte einsetzen kann.
Kurz: Dieses Buch erklärt dir Schritt für Schritt, wie du klassische und moderne Elemente in dein Design integrieren kannst. Ich kann mir aber auch vorstellen, die Anregungen auch für meine weiß auf schwarz Flipcharts zu verwenden.
Mein Fazit:
Kaufen! Wenn dich die Themen Chalk Lettering, oder Lettering ganz allgemein interessieren. Dieses Buch macht Lust mitzumachen, auszuprobieren, aber auch zu experimentieren. Kaufen!
**The Complete Book of Chalk Lettering: Create and Design Your Own Style
Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren
*Übrigens mal so generell zum Thema:
Die schönsten Beispiele, die ich für Chalk Lettering finde sind englisch. Stört mich nicht. Nur meckert dann immer irgendwer herum „Mimmimmi, geht das nicht auf Deutsch, motzmotz!“ Bah! Aber auf Deutsch brauche ich mehr Platz!
„Happy Day!“ oder „Merry Christmas!“ machen auf Deutsch einfach weniger Spaß. Haben weniger schöne Buchstaben. Das ist z.B. ein Punkt, der mir echt die Lust am Lettering nimmt. Hast du dazu vielleicht eine Idee? Soll ich die Motzer, die sich über ein englisches Chart aufregen ignorieren?
**Dies ist ein Amazon-Affiliate-Link:
Wenn Du über diese Links bestellst, dann erhalte ich für meine Empfehlung ein paar Cent. Nicht so viel, dass ich mir davon ein Luxusleben in Saus und Braus gönnen könnte, aber es ist eine kleine Anerkennung, die mich freut. 🙂 Vielen Dank!