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Materialtipp: MOONDANCE – Das magische Geschichtenspiel

MoonDance – Das magische Geschichtenspiel

Dieser Materialtipp ist längst überfällig. Aber es hat sich in den letzten 18 Jahren noch keine Gelegenheit für mich ergeben, dieses wundervolle Spiel vorzustellen.
Während meiner Ausbildung zur Ausbildungsleiterin lernte ich es zum ersten Mal grob im Überblick kennen. Stets auf der Suche nach guten Lernmaterialien stolperte ich immer wieder über MoonDance. Aber erst im Jahr 2014 auf dem Suggestopädie-Kongress lernte ich es wirklich kennen, und kaufte es. Dort hatte ich übrigens eine tolle Einführung zum Spiel mit Friede Gebhard, der Erfinderin des Spiels.

Die besondere Atmosphäre in einem Abendworkshop und passender Ausstattung mit Kerzen, einer traumhaften Deko, und einer wunderbar gelösten Stimmung ließ uns fast die Zeit vergessen. Ein schöner Tagesabschluss, mit schönen Geschichten, die wirklich magisch waren, denn sie hatten schon mit uns, den Erzählern zu tun. Wir arbeiteten in Kleingruppen zu dritt an Tischen. Das war sehr angenehm. Jeder von uns hatte Gelegenheit eine eigene Geschichte zu erzählen, und ich war sehr erstaunt, was am Ende dabei herauskam.

Die Geschichten hatten sehr, sehr viel mit uns zu tun, und ich hätte das zu Beginn nicht für möglich gehalten.

Also, was genau ist MoonDance?

In der Beschreibung steht dies:

MoonDance ist ein Spiel mit Geschichten: Zum Geschichten erfinden, Geschichten schreiben, Geschichten erzählen und Geschichten genießen.

MoonDance ist für Menschen, die wiederentdecken möchten, wie einfach, reizvoll und erfüllend es ist, sich spielerisch und kreativ zum Erfinden eigener Geschichten führen zu lassen.

MoonDance ist für junge und alte Menschen, für Lernende und Lehrende, für Einzelne und Gruppen, für Spielerinnen und Spieler und solche, die sonst nie spielen – kurz:

MoonDance ist für alle Menschen, die Geschichten und Abenteuer lieben.

Nun, mit meinem Hang zum Happy-End nach Rosamunde Pilcher Art, komme ich hier trotzdem auf meine Kosten. Ist ja klar, dass bei mir am Ende irgendwie die Liebe siegt. 🙂
Alles andere, der Weg dahin, die Figuren, die mir begegnen, alles das, das darf sich entwickeln.

Was enthält das Spiel?

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Das Spiel enthält eine Mondscheibe mit acht Satzanfängen, die das Gerüst einer jeden Geschichte bilden. Jeder Satz steht für eine bestimmte Farbe, zu der es jeweils 20 Karten gibt. Die Karten geben jeweils eine knappe Antwort zum Satzanfang, der vom Geschichtenerzähler je nach Fantasie noch mehr oder weniger beschrieben und ausgeschmückt wird.

Eine Geschichte beginnt immer mit dem roten Feld, auf dem wir den berühmten Satz „Es war einmal…“ finden. Dazu werden die roten Karten ausgelegt.

Die Farben und ihre einzelnen Karten sind als Fahrplan zum Geschichtenerzähen zu verstehen.

Das Spiel enthält eine sehr ausführliche Spielanleitung mit vielen Anregungen für den Spieleinsatz.

Außerdem ist eine CD enthalten. Die CD enthält einen Soundtrack, der genau auf das Spiel abgestimmt ist, und die Spieler in den richtigen Mood für das Spiel versetzt.

Oha, hier habe ich einen einzigen Kritikpunkt, wohl ein Einzelschicksal, aber so ist das eben:
Wir haben gar keinen CD-Player mehr. Für unsere Computer müssen wir ein CD-Laufwerk aus der Schublade buddeln, das ist echt blöd. Wo ist das Ding? Ich würde den Soundtrack gerne irgendwo herunterladen, und dann über meinen PC abspielen. Da wir bereits vor 10 Jahren alle unsere CDs in unser Sonos überspielt, und die ollen Glitzerscheiben in den Keller verbannt haben, bin ich immer ganz erstaunt, wenn so ein Ding noch wieder irgendwo auftaucht. Crazy, diese Glitzerscheiben. 🙂

Welche Spielvarianten gibt es?

Das Spiel kann allein, oder in der Gruppe gespielt werden.

Allein:
Nehmen wir an, du willst deine Fantasie ein wenig trainieren, so kannst du dir z.B. die Geschichte laut oder leise erzählen. Du kannst sie auch aufschreiben.
Mir fällt dazu z.B. der NaNoWriMo ein, der National Novel Writing Month. Es geht darum, in 30 Tagen einen Roman von 50000 Wörtern zu verfassen. Hier kann eine Runde Moondance die Fantasie enorm beflügeln, wenn man mal einen Hänger hat.

In der Gruppe:
Hier kannst du in verschiedenen Gruppenkonstellationen arbeiten. Kleingruppen, Plenum, etc.  Entweder wird hier eine gemeinsame Geschichte erzählt, oder jeder erzählt hier seine eigene Geschichte. Eine weitere Möglichkeit ist das kreative Geschichtenschreiben in der Gruppe.
Etwas, was mich total begeistert ist „Improvisationstheater mit MoonDance“. Das Spiel bietet hier tolle Trainingsmöglichkeiten, um die eigenen Improfähigkeiten auszubauen, und auch hier die Fantasie anzuregen. Das kann als Trainingseinheit sehr gut helfen, wenn die Gruppe ein wenig eingefahren ist.

Sehr gut gefällt mir, dass alle Spielvarianten in der beigefügten Anleitung sehr gut erklärt sind.

Wofür kann MoonDance in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden?

In der Anleitung gibt es hier die folgenden Ideen:

  • Kreativitätsentwicklung
  • Mentales Training/ Visualisierungstechniken
  • Kreative Problemlösetechniken
  • Kreatives Schreiben und freies Sprechen
  • Kommunikationstrainings
  • Persönlichkeits- und Teamentwicklung
  • Improvisationstheater
  • selbstverständlich auch für den Fremdsprachenunterricht <- übrigens gibt es auch eine englische und eine spanische Ausgabe.

Was ist denn mit dem Webinar?

Na, was ist das für eine Frage? Natürlich geht das auch.

  1. Du baust das Spiel wie in der Spielanleitung beschrieben auf.
  2. Du richtest eine Kamera, am besten eine Dokumentenkamera auf das Spielmaterial.
  3. Das Bild aus der Dokumentenkamera wird mit einer Presentersoftware auf den Desktop übertragen.
  4. Im Webinarraum wird das Bild vom Desktop geteilt, so dass es alle Teilnehmer sehen können.
  5. Ich schlage vor, du arbeitest hier nur mit sehr kleinen Gruppen. Dann wird nur das Mikrofon desjenigen freigeschaltet, der gerade seine Geschichte erzählt.
  6. Oder: Du arbeitest in einer größeren Gruppe, und reihum schaltest die Mikrofone der Teilnehmer nacheinander frei, damit sie ihren Teil zu einer einzigen Geschichte beitragen können.

Wichtig ist auch hier die Vorüberlegung, genau wie im Seminar:
Was genau möchtest du mit dem Einsatz des Spiels in deiner Veranstaltung erreichen?

Wie passt Visualisierung da mit hinein?

Oben in der Aufzählung steht „Mentales Training/ Visualisierungstechniken“. Damit ist nicht die bildliche Darstellung gemeint, z.B. Sketchnotes oder Graphic Recording, wie es gerade so ein Trend ist.

Aber wie wäre es, wenn die Geschichte der Gruppe einfach mit einem Graphic Recording oder per Sketchnotes aufgezeichnet wird? So wurde die Geschichte erzählt, und sie wird gleichzeitig in Bildern festgehalten. ein interessanter Aspekt dabei könnte sein, dass beim Sketchnoter viel mehr Bilder im Kopf entstehen, wenn die Geschichte mit möglichst vielen Sinnen und umfangreichen Beschreibungen erzählt wird. So wird es schön konkret.

Ich habe hier mir mal eine Mini-Geschichte erzählt, ohne große Ergänzungen:

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Für das Genie tut es mir sehr leid. Wenn er nicht gestorben ist, dann tanzt er immer noch in seinem Einmachglas herum. Die Oma ist ja nun mit dem Motorradfahrer wech. Jetzt, im Nachhinein fallen mir noch so viele Dinge ein, die ich ergänzen könnte. Aber das soll ja nur ein kleines Beispiel sein, und viel Platz habe ich auf dem Papier auch nicht gelassen.

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Was die Geschichte mit mir zu tun hat?

Nun, wohl dass sich Probleme manchmal auf ganz seltsame Weise in Luft auflösen. Wenn ich es so richtig überlege, dann ist es gerade genau das für mich. Das ist schon ganz schön magic.

Also, mein Fazit zu diesem Klassiker der Trainerspiele: Kaufen! Die 39,90 € für das Spiel sind sehr gut angelegt.
Wenn du willst, dann kannst du in diesem Zusammenhang auch mit dem (leider) Buzzword ‚Storytelling‘ punkten. 😉
Mehr Info dazu findest du hier: www.gepartgames.de

Kennst du das Spiel schon? Was sind deine Erfahrungen? Ich freue mich auf deinen Kommentar im Blog.

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