Mutige Anregung für lustige Trainer

Freitag, 6:58 Uhr. IC zwischen Braunschweig und Hannover:

Mit viel Genuss habe ich mein McDonald’s-Frühstückspaket aufgegessen. Ja, ich liebe das sehr und wenn ich so früh aufstehen muss, dann betrachte ich ein umfangreiches McDonald’s-Frühstück als Belohnung. Lecker. Das nur am Rande.

Die große braune Tüte ist also leer. Ein Blick auf den kleinen Müllbehälter an meinem Sitzplatz verrät mir, dass ich die Tüte ‚etwas‘ in Umfang und Größe reduzieren muss, um mich ihrer zu entledigen. So kurz vor Hannover muss später auch noch der Kaffeebecher dort hineinpassen. Jeder weiß, dass das Papier dieser Tüte sehr widerspenstig ist, und dass es einen kurzen lauten Moment dauert, bis diese Tüte so klein geknüllt ist, dass sie in den DB-Müllbehälter passt.

Um mich herum schlummern einige Menschen, schließlich sind sie schon Stunden unterwegs und noch verdammt viel früher aufgestanden als ich. Das übersehe ich einfach. Erst als ich einige fiese und stechende Blicke auf mir spüre merke ich, dass das Zusammenknüllen einer festen Papiertüte in einem relativ ruhigen IC-Großraumwagen schon ziemlich viel Lärm macht. Beherzt mache ich die letzten fünf knüllenden Handgriffe besonders schnell, aber nicht leiser: Krschschknartschkrisch. Und stopfe die Tüte in den Müll: Schrrrgknartschschrrrg.

Dann grinse ich in die schlaftrunkenen Gesichter und möchte rufen:

„Los, auf Ihr müden Körper. Ich bin wach und ich muss gleich wach im Seminar sein. Warum hängt Ihr da so rum? Schaut Euch um, der Tag ist frisch.“

Entscheide mich aber dafür zu twittern und meinen Mitmenschen auf diese Weise einen Lebenstipp mitzugeben:

Bildschirmfoto 2013-03-15 um 12.27.49

Die Antwort von @risches lässt nicht lange auf sich warten:

Bildschirmfoto 2013-03-15 um 12.28.03

Großartig! Ich lache in mich hinein, bei dieser Vorstellung. Noch am Seminarort lache ich.

Dabei fällt mir das allererste Comedy-Seminar ein, das ich jemals besucht habe. Michael Krieg stellte uns am 1. Tag die Aufgabe, etwas zu tun, was wir noch niemals gemacht haben. Etwas, das all unseren Mut verlangt. Etwas, das uns peinlich ist. Die Grundlage für Humorarbeiter: Mut zeigen, zu dem stehen, was man auf der Bühne Lustiges macht.

Er berichtete von einem Teilnehmer, der im Rahmen dieser Übung mit einer Tiefkühlpizza ein italienisches Restaurant aufsuchte, mit den Worten: „Bitte einmal in den Ofen schieben. Danke.“ Sicher kannst du dir vorstellen, dass der gute Mann aus dem Restaurant geflogen ist.

Ich fand mich mit einigen weiteren Teilnehmern in der Wolfenbütteler Innenstadt singend vor dem Haupteingang von Karstadt wieder. Klar hatten wir uns auch noch einen 1a-Schuhkarton für die klingende Münze besorgt. Wie peinlich war dann unser Kanon „Froh zu sein bedarf es wenig“.

Manchmal denke ich an diese Übung zurück und mache mutige Dinge, die ich normal nicht mache. Seit Freitag überlege ich, wann ich mit meiner knallenden Frühstückstüte in einem frühen Zug sitze. Großartig. Was werden die Mitreisenden tun? Werden sie mich beschimpfen, sich beschweren? Sind eigentlich Waffen im Zug erlaubt?

Heute beginnt eine neue spannende Woche. Viel Zeit für mutige Taten.
Wie wär’s, was machst du? 

Gruß von Sandra Dirks

 

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