Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig

Inspirationsbooster – Oder zu Gast auf der Ladies Drawing Night in Braunschweig

Ich war zur Ladies Drawing Night in Braunschweig

Wenn du hier schon länger mitliest, dann weißt du vielleicht, wie begeistert ich damals war, als ich das Buch und den Videokurs zur Ladies Drawing Night entdeckt habe. Feuer und Flamme war ich da, begeistert habe ich hier eine Rezension geschrieben. Schaust du hier: *KLICK*

Was ist die Ladies Drawing Night?

Dies schrieb ich damals erklärend zu Beginn meiner Rezension und es passt noch immer:

„Es treffen sich dort so verrückte Tanten wie ich z.B., [ambitionierte] Scribbler, Maler oder Zeichner, Frauen mit Lust auf Kunst.

Es ist auch möglich, sich für diesen Abend einen Profi einzuladen, um dann ähnlich einem Workshop, mit und voneinander zu lernen. Das gemeinsame Tun beim Malen steht im Vordergrund, nicht kochen, oder andere Nebenschauplätze.

Da ich ganz persönlich kochen hasse, und dem gemeinsamen Kochen überhaupt gar nichts abgewinnen kann, finde ich es klasse, dass es endlich mal ein Buch gibt, indem man nicht vorher noch Essen zubereiten muss, um danach endlich einen schönen Abend zu haben. Hier gibt’s die Knabbereien auf dem Tisch. Eine Tüte Chips, ein paar Flaschen Rotwein. Alles das wird zwischen den Farben, Pinseln und Papieren angeordnet, und steht dem Verzehr nebenbei zur Verfügung. Nein, so ein Nudelsalat ist tabu! Zum Glück.“

Das war sie, die 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig

Zufällig habe ich die Ladies Drawing Night in Braunschweig entdeckt. Jemand sagte:

„Kennst du Roberta Bergmann? Nicht? Ihr müsst euch unbedingt mal kennen lernen. „

Was macht man nach so einer Ansage? Klar, man googelt. Zum Glück gerade im richtigen Moment, denn Roberta hatte damals die 1. Ladies Drawing Night ausgeschrieben. Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht.

Es organisierte jemand in Braunschweig eine Ladies Drawing Night und jippieh, sogar in einem Atelier!  Nicht nur einfach irgendjemand, Roberta ist Künstlerin. Sie hat ein Atelier! So ein richtiges Atelier, so für Künstler, sowas halt. Also, der perfekte Ort.

Dort, wo sonst echte Kunstwerke entstehen. Hamma, das musste inspirierend sein. Ich buchte!

Zur 2. Ladies Drawing Night war ich zur Stelle!

Im Atelier angekommen, war ich nicht mehr so sicher, ob ich das auch überleben würde. Nach gefühlten 100.000 Treppenstufen japste ich nach Luft. Kein Wunder, dass die Künstler alle so schlank sind, wenn Ateliers so weit oben liegen. Herrlich, so ein Atelier unterm Dach! Hey, war ich froh, dass ich nicht auch noch eine Schüssel Nudelsalat hatte mitbringen müssen.

Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann

Roberta begrüßte mich mit einem Glas Sekt und ich japste irgendwas zwischen Begrüßung und Dankeschön.

Das Atelier hatte eine tolle Atmosphäre. Den Alltag und seine Gedanken, den hatte ich wohl irgendwo auf der 20.000sten Treppenstufe hinter mir gelassen. Ich fühlte mich gut und entspannt und nach dem 2. Glas Sekt war auch irgendwie wieder Sauerstoff da, ich konnte wieder sprechen und auch an der Vorstellungsrunde teilnehmen.

Das war eine sehr entspannte Runde. Besonders schön war, dass nichts an einen Wettbewerb erinnerte. Oft eröffnet in solchen Veranstaltungen die Vorstellungsrunde so ein Wettbewerbsgefühl. Davon spürte ich nichts und das war toll. Mönsch, da waren fünf von neun Frauen, die hatten Kommunikations-/ oder Grafikdesign studiert. Oh, herrlich, hier wollte ich einfach lernen und da sein und staunen.

Thema: Der menschliche Körper

Dazu gab es auch ein weibliches Aktmodell. Ich erzählte in der Runde von damals, vom Aktwochenende an der VHS, als der Kursleiter davon sprach, dass wir alle an diesem Wochenende ordentlich scheitern würden, bei dem Versuch einen menschlichen Körper zu zeichnen. Irgendwie ganz schön enttäuschend, aber so war das nun mal. So schlimm war es am Ende nicht, aber es es zehrte an mir. Ich wollte das schon noch mal ausprobieren, aber gerne ohne Druck, ohne den Druck, den man von anderen Teilnehmern spürt, ohne den Druck des Kursleiters. Das gelang mir damals nicht. Ich fühlte mich wie ein dummer Newbie. Hier in dieser Runde hatte ich ein gutes Gefühl. Tolle Frauen, tolle Runde.

Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann
Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann

Wir legten los, probierten verschiedene Materialien und tauschten erste Erfahrungen aus.

Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann

Das machte viel Spaß. Als das Modell eintraf hatten wir so etwas wie „Arbeitstemperatur“. Jeder hatte sich für ein bestimmtes Material entschieden und es ging los.

Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann
Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann

Zwischendurch war es sehr still und jeder konzentrierte sich auf sich selbst und die Zeichnung. Dazwischen gab es kleine Pausen zum quatschen und kennen lernen, die waren auch ganz wunderbar.

Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann
Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann
Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann
Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann

Bei der Gelegenheit testete ich auch mein neues 4-2-Sketch-Skizzenbuch. Schöne feste Unterlage übrigens.

Der Abend verging rasend schnell. Ich fühlte mich ganz beschwingt und mein Kopf war herrlich frei, als ich den Weg nach unten antrat. Treppe runter geht immer.

Treppe hin oder her, ich werde auf jeden Fall wieder dabei sein, wenn es sich irgendwie einrichten lässt. Ich bin Roberta so dankbar, dass sie das organisiert und selbst so viel Spaß daran hat.

Aber damit du siehst, dass das hier nicht nur ein wilder Fangirl-Post ist, habe ich Roberta ein paar Fragen gestellt. Mir ist es wichtig, dir auch noch mal einen Blick in aus Sicht der Organisatorin zu ermöglichen.

Ja, und klar, du solltest unbedingt Roberta kennen lernen. Voilà:

Roberta Bergmann ist eine freiberufliche Designerin, Künstlerin, Fotografin, Illustratorin, Autorin und Lehrende oder kurz gesagt: Kreativschaffende!

Sie wohnt seit ihrem Grafikdesign-Studium in Braunschweig. Online findet man sie auf Facebook  und Instagram, sie hat zwei Onlineshops, einen für ihre Kunst und ihre Bücher und einen für ihre digitalen Angebote, wie Coachings oder Events.
Eine Webseite hat sie natürlich auch. Ihr Atelier findet man im Braunschweiger Künstlerhaus e.V. Hier finden auch einige ihrer Workshops statt.

Wie bist du auf das Thema gestoßen?

Ich habe tatsächlich dieses Jahr das Buch „Ladies Drawing Night“ entdeckt, weil ich einige andere Bücher der Co-Autorin Julia Rothman kannte.
Und ich fand die Idee sofort sehr charmant. Sie hat mich auch an meine Studienzeit erinnert, wo wir oft zu mehreren im Atelier gesessen und gezeichnet haben. Außerdem ist mir die Thematik nicht fremd, weil ich mit meiner Firma „Tatendrang-Design“, ein Zusammenschluss von 5 Illustratorinnen, ähnlich gearbeitet habe. Wir haben uns oft zum Kaffee oder zum Essen getroffen und dann überlegt, was wir gemeinsam zeichnerisch als Projekt machen könnten und haben das dann meistens voller Eifer sofort beim Treffen umgesetzt oder dann später in unserem eigenen Laden eine gemeinsame Mal-Session eingelegt und beispielsweise zu fünft an einer Leinwand gemalt bis das Bild fertig war.

Was verbindest du ganz persönlich mit der Ladies Drawing Night?

Wie schon gesagt, der Gedanke „Der Ladies Drawing Night“ war mir sofort vertraut, auch wenn ich das bis dato nicht so benannt hatte oder noch keine unter dem Titel organisiert hatte: Gleichgesinnte oder Drawing-verrückte Frauen treffen sich, um gemeinsam zu zeichnen und über die Arbeit zu sprechen (oder auch über andere Dinge, wie Lieblingsmaterialien, Klatsch und Tratsch, den eigenen Beruf usw.). Was ich ganz gut finde, und was sich vielleicht ein bisschen von der New Yorker Idee von Julia Rothman und den anderen Autorinnen des Buches unterscheidet: Ich finde es gut, wenn die Gruppe jedes Mal aus anderen Frauen besteht oder bestünde. Aber das ist kein Muss. Wenn die Damen wiederkommen wollen, freue ich mich natürlich! Meines Erachtens muss es aber nicht eine feste Gruppe oder gar eine Art Stammtisch sein. Durch den Wechsel bleibt es spannend und ist durch die unterschiedlichen Charaktere jedes Mal eine völlig neue Erfahrung. Ich habe ja erst zwei Nächte organisiert. Zwei weitere Termine für 2018 stehen schon fest – P.S., die findest du hier.
Wir waren bei der ersten Nacht zu siebt und bei der zweiten Nacht neun Frauen. Bis auf eine Teilnehmerin und mich selbst waren es völlig unterschiedliche Ladies. Und die beiden Nächte waren von ihrer Dynamik und Stimmung dadurch auch echt unterschiedlich. Der erste Termin war zum Thema „Tiere und Florales“, im zweiten Termin ging es um den „Körper“. Da hatte ich dann ein Aktmodell für zwischendurch eingeladen. Dieser Programmpunkt hat den größten Unterschied zur ersten Nacht ausgemacht, glaube ich. Da war die Konzentration auch nochmal etwas höher.

Was gefällt dir besonders an der Ladies Drawing Night?

Mir gefällt besonders, dass es kein Workshop in dem Sinne ist, wo es ein festes Programm gibt, das man abarbeitet. Es gibt ein Thema, den Raum, die Teilnehmerinnen und die Materialien. Mehr nicht. Was dann passiert, hängt ganz allein von den Teilnehmerinnen und der Stimmung an dem Abend ab. Worauf haben sie Lust, worauf einigt man sich für die kommenden vier Stunden?

Foto-Credit: Angelika Soluk (via Roberta Bergmann) – 1. Ladies Drawing Night in Braunschweig

Außerdem finde ich toll, wen man alles aus seiner Umgebung (neu) kennen lernt. Wir kannten uns ja beispielsweise vorher auch nicht! Wie kann das sein?
So groß ist Braunschweig ja nun auch wieder nicht! Aber wie schön, dass wir uns jetzt dadurch kennenlernen durften. Und wir haben ein tolles Erlebnis gemeinsam gehabt. Das schweißt auch zusammen. Darauf kann man aufbauen. Das hat schon hier und da etwas von einem Netzwerkgedanken. Ich habe durchaus beobachtet, dass auch die anderen Teilnehmerinnen sich vernetzt und Nummern ausgetauscht haben. Die meisten profitieren über den Abend hinaus davon.

Was wünschst du dir für zukünftige Ladies Drawing Nights?

Ich wünsche mir für die nächsten Nächte, dass die Teilnehmerinnen, die sich bei mir anmelden, weiterhin so begeistert von der Veranstaltung sind und Spaß am Zeichnen und Ausprobieren haben. Die Abende waren bisher total positiv. Alle sind glücklich und zufrieden nach Hause gegangen – inklusive mir.
Außerdem fänd ich schön, wenn vielleicht mal ein gemeinsames Produkt oder eine Ausstellung am Ende aus einer solchen Drawing Night entstünde. Jetzt bei der zweiten Nacht haben wir z.B. weibliche Akte gezeichnet und wollen daraus eventuell eine kleine Künstleredition für die Braunschweiger Kunstautomaten machen.

Hier siehst du einige Bilder dazu:

Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann
Sandra Dirks berichtet von der 2. Ladies Drawing Night in Braunschweig
Foto-Credit: Roberta Bergmann

Das klingt doch sehr gut, oder? Ganz lieben Dank für das Interview und für deine Zeit.

Wenn du jetzt auch Lust bekommen hast, an einer Ladies Drawing Night teilzunehmen, dann schau dich doch in deiner Stadt einfach mal um. Klasse wäre auch, wenn du vielleicht schon teilgenommen hast, und hier kurz deine Erfahrungen beschreibst.

Gruß von Sandra Dirks

Ganz lieben Dank, dass du diesen Beitrag teilst!

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