Motto: „The GREAT SKETCHSBY!“ Im glamourösen Rausch der 20er Jahre haben wir im Juni 2023 mit der Community das erste Sketchnote-Barcamp Deutschland live vor Ort nach Covid in Hannover gefeiert. Gefeiert trifft es wirklich gut.

„Ich mach‘ uns einen Kronleuchter!“, verkünde ich in der Besprechung des Sketchnote-Barcamp-Teams Deutschland irgendwann Ende Mai, denn ich wollte auch noch etwas Dekoratives beitragen. „Wie?“ – „Na, so einen ganz leichten, aus Foamboard! Den können wir dann zwischen die Luftballongirlande hängen.“

Ich glaube, in diesem Moment hatten die anderen wirklich Fragezeichen im Kopf, aber niemand hielt mich von der Idee ab. Das macht es so liebenswert in unserer Zusammenarbeit. Ein Kronleuchter ist immer schwer und unhandlich. Foamboard, was ist das für’n Zeug? Wo soll man den Kronleuchter aufhängen, wie befestigen?

So ganz genau wusste ich das auch noch nicht, als ich begann, das gute Stück zu planen und zu basteln. Aber im Laufe der Zeit wurde die Idee klarer und brüllte mich an, sie wolle bitte umgesetzt werden.

Basteln und basteln?

Ach ja, basteln. Basteln ist auch so gar nicht meins, entweder es wird so unansehnlich, dass ich das Ergebnis nicht zeigen möchte, oder es wird mittendrin etwas ganz anderes als geplant daraus. Es gibt ja diese Hardcore-Bastler:innen, die hasse ich so sehr, weil sie jegliche Kreativität im Keim ersticken! Sie machen alles so akkurat und schauen dich über den Brillenrand hinaus mit hochgezogener Augenbraue an, wenn du da eher, hm, sagen wir mal Freistil unterwegs bist. Aber basteln ist auch immer ein Begriff, der sehr abschätzig gebraucht wird, deshalb stehe ich damit auf Kriegsfuß. Menschen sagen oft: „Ich habe da mal etwas zusammengebastelt!“, wenn man sich schon vorher dafür entschuldigt, dass etwas vielleicht nicht schön sein könnte. Wenn man das so sagt, dann hofft man auf Milde in der Bewertung von allen und besonders von Hardcore-Bastler:innen. – „Na, da hast du aber schnell etwas zusammengebastelt!“, wenn die Sorgfalt in der Umsetzung zu wünschen übrig lässt, dann sagt man dir dies.

Kurz: Ich plante also, einen Kronleuchter aus Foamboard auszuschneiden, was nicht basteln ist, sondern einfach nur ausschneiden, um ihn dann zusammenzusetzen und aufzuhängen.

Das richtige Schnittmuster finden

Du könntest jetzt sagen, dass ich den doch einfach hätte zeichnen können. Ja, vielleicht, aber ich war noch nicht sicher, welche Form er haben könnte.

Ich wusste nur, welche Materialien ich zur Verfügung hatte: 2 Platten KAPA-graph in 100 x 70 cm, 0,5 cm dick und jede Menge Marker, ein Teppichmesser und eine Schneidematte. Das stand hier in meinem Arbeitszimmer und aus genau diesem Material sollte der Kronleuchter entstehen.

Ich ließ mich von Google inspirieren, trotz der Tatsache, dass sich seit gut vier Jahren in meinem Arbeitszimmer ein Kronleuchter über meinem Kopf befindet. Bei Etsy habe ich dann eine Vorlage gekauft, die mir sehr passend erschien. Eigentlich eine Plottervorlage für Sperrholz etc. Schau mal hier.

Das Schnittmuster vorbereiten

Der Leuchter sollte maximal eine Breite von 60 cm haben, damit ich an den Rändern der Platte zum Ausschneiden noch etwas Luft hatte. Ich war mir auch nicht sicher, wie gut sich der Leuchter ausschneiden lassen würde. In der Höhe war genug Platz, denn der Leuchter war eher breiter als hoch. So vergrößerte ich in Photoshop die Datei auf die entsprechende Größe und druckte die Datei aus. In den Druckoptionen wählte ich Posterdruck, um die entsprechende Größe zu erhalten. Das bedeutete, dass ich die einzelnen Blätter erst zusammenkleben und dann den Leuchter ausschneiden musste, damit ich drumherum malen konnte. Nein, ich wollte die Linien nicht mit dem Bleistift in die Platte ein- oder durchdrücken. Ich wollte gleich mit dem Marker drauflos, deshalb musste die Vorlage zur Schablone werden. Und ja, manchmal denke ich etwas kompliziert.
Als Hobbyschneiderin ist mir das mit so einem Schnittmuster nicht unbekannt. Eine echte Fleißarbeit, aber zum Glück ist das nicht das endgültige Stück, sodass ich mir hier an mancher Stelle ein paar Flüchtigkeitsfehler erlaubte.

Das Schnittmuster aufmalen

Irgendwann im Prozess werden dir zwei Tatsachen bewusst:

1. Du brauchst 2 Teile, die möglichst gut ineinander gesetzt werden müssen, also möglichst gleich sein sollten. Heißt: Gib dir Mühe beim Ausschneiden!
2. Der Leuchter ist von verschiedenen Seiten sichtbar. Es gibt NICHT die SCHÖNE Seite und die andere, die du an die Wand hängst. Du musst beide Seiten schön machen.

Schöner Mist! Steckste nicht drin und irgendwas ist ja schließlich immer.

Mein Tipp zu 2.: Zeichne erst nur jeweils die eine Seite an. Schneide alles aus und lege dann jeweils das Schnittmuster noch auf die Rückseite und zeichne das Muster nochmal auf. Ich habe es mir noch leichter gemacht, indem ich die Platten einfach ans Fenster gegen das Licht gehalten und abgepaust habe. So konnte ich die Linien der anderen Seite trotzdem sehen. Die Sonne schien wie irre und es war wirklich sehr hell, sodass das mit 0,5 cm Foamboard funktioniert hat.

Von außen nach innen schneiden

Ausgeschnitten habe ich den Leuchter von außen nach innen. Das hat den Vorteil, dass es stabiler ist und dass du nicht versehentlich ein filigranes Element zerstörst. Achte darauf, dass du rechtzeitig die Klinge deines Messers austauscht, sonst gibt es gerade bei den Rundungen noch mehr unschöne Ecken und Schwierigkeiten. Rundungen hast du bei dieser Vorlage ja wirklich genug. Ich schwör‘, wenn ich sowas noch einmal mache, dann zeichne ich statt der hängenden Tropfen lieber Dreiecke oder Diamanten ein, die sich wesentlich leichter ausschneiden lassen. Aber vielleicht macht es das jetzt gerade besonders.

Endlich schöne Sachen

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GELB Nr. 500, eine Farbe wie O-Saft. 😄 Dies ist ein Hinweis für alle Instagram-Insider:innen. 😎

Endlich kann die Farbe aufgetragen werden. Ich probiere vorher verschiedene Optionen. Die Kombi zwischen Gelb für die entzündeten Kerzen, Ocker und Gold dosiert aufgetragen, abgerundet mit Grau, ist die beste Idee. Das macht richtig Spaß. Ich mache erst beide „Vorderseiten“, dann beide Rückseiten, so kann jede Seite für sich gut durchtrocknen und es verschmiert nichts. Könnte mir spontan noch eine Variante in Schwarz vorstellen, gezeichnet mit dem neuen weißen Cover-Marker von Neuland. Außerdem finde ich eine Variante aus Pappe auch ganz reizvoll. Mit Cover-Marker und dann die Schatten in Schwarz, statt grau. Dazu dann allerdings gelb und Gold als Acrylmarker oder -farben, weil auf der Pappe die wasserlöslichen Tinten nicht sichtbar sind.

Trommelwirbel für die Einschnitte

Dann sind beide Seiten fertig und der Ehemann fragt, warum ich die nicht so lasse. Man könnte die beiden Teile auch dekorativ nebeneinander aufhängen. Sicher, das wäre auch schon ganz schön, aber den besonderen Effekt bekommt der Kronleuchter eben erst, wenn du ihn zusammensteckst. Dazu muss das eine Teil von oben in 0,5 cm Breite bis zur Hälfte eingeschnitten werden und das andere Teil in 0,5 cm Breite von unten. In diesem Moment gilt: Mutig, einfach machen.

Siehe da, es funktioniert. Ein echter Jubelmoment! Ich bin so stolz, dass es passt, auch wenn die Teile nicht so perfekt gezeichnet sind, aber wen interessiert das schon. Das Gesamtbild wird’s rocken.

Hach, der sieht so aus, wie ich mir das vorgestellt habe. 😍

Ich nutze die Spiegelung im Fenster, um ihn und mich zu fotografieren.

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Hast du jetzt Lust bekommen, deine Botschaft jetzt einfach mal anders zu visualisieren? Möchtest du auch AHA-Momente für deine Teilnehmenden schaffen? Dann schau mal hier, hier findest du meinen neuen Kurs zum Thema:

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Aufgehängt!

Da hängt er und ich bin so stolz. Die Aufhängevorrichtung ist ein Kamerastativ, das mit einem Saugnapf an der Glaswand der Eventlocation befestigt ist. Ich habe es ein paar Tage vorher an meiner Terrassentür getestet und es hielt super. Ich musste es mit einer Packung Ameisenköder ausprobieren, die ebenso viel wiegt wie der Leuchter, weil ich dafür das gute Stück nicht aufs Spiel setzen wollte. Verrückt, ich weiß! Aber ist nicht das ganze Projekt sowieso etwas verrückt?

Tanja Wehr und Sandra Dirks bei der Eröffnung des Sketchnote-Barcamps Deutschland im Juni 2023

Echte Lampen und Gedöns?

Man kann natürlich immer überlegen, ob man statt der gezeichneten Foamboardkerzen, die Einzellichter aus dem Weihnachtsschmuck einbaut, oder den ganzen Leuchter noch ganz magisch mit einer Lichterkette umhüllt. Geht sicher alles. Für unseren Fall müssen wir aber bedenken, dass ja gerade das gezeichnete hier den Reiz ausmacht. Schließlich geht es hier um Sketchnotes und Co., da passt das einfach viel besser. Dann musst du auch immer bedenken, dass dieser Leuchter Teil der Bühnendeko ist und sich jemand darunter oder unmittelbar daneben befindet. Für diesen Fall gilt, dass niemand zu Schaden kommt, wenn ein Teil der Deko herunterfällt. So besteht bei einem Foamboard-Leuchter mit dem Gewicht einer Doppelpackung Ameisenköder weniger Gefahr, dass sich jemand dabei wirklich verletzt als bei jeder dekorierten Variante. Anders war es mit den schlimmen Knallgeräuschen aus der schönen Luftballonschlange, aber das ist eine andere Geschichte.

Was macht man hinterher damit?

Für mich gibt es jede Menge Ideen, wie ich den Leuchter glamourös einsetzen werde. Hauptsächlich online. Warte mal ab, wenn ich meinen Schreibtisch auf die andere Seite geschoben habe, dann wird er fantastisch aussehen. 😍

Methodisch kann ich mir das gut als Wünsche- oder Ideensammler vorstellen, wenn er dann über und über beklebt ist mit Haftnotizen oder E-Statics. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, die einzelnen Programmpunkte der Agenda eines Präsentationstrainings für den ganz großen Auftritt dort zu befestigen. Im Rahmen eines Präsentationstrainings, in dem man sich auf den großen Auftritt vorbereitet, finde ich das auch dekorativ sehr angemessen, ebenso zum Thema Businessetikette, Abschied oder Auftakt eines besonderen Projekts sind weitere Themen. Lass mich gerne wissen, was du denkst, welches deiner Themen gut passen könnte.
Ebenso bin ich gespannt auf deine Fragen hier unter dem Beitrag.

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