Duftorgel im Parfümerie-Workshop in Grasse bei Galimard

Sonntagsgedanken: Was ist denn mit dem Prüfungsdings, Frau Dirks?

Ich biete das Thema noch für einen langjährigen Kunden an und ich habe Spaß dabei, ebenso ergeht es auch den Auszubildenden.

Ich pumpe sie mit dem Wissen voll, dennoch haben wir Spaß miteinander. Aber das ist eben dosiert, und kein Dauerzustand, so wie früher. Irgendwann kam der Moment, in dem ich gemerkt habe, dass ich zukünftig eher die Ausbilder, oder die Menschen in den Betrieben schulen möchte, die selber Wissen vermitteln. Meistens ist das sogar die schwerer zu beeindruckende Zielgruppe. 😉

Update 2018: Mein Schwerpukt ist das Visualisieren online und offline. Das Visualisieren inklusive der Methodenkompetenz. Kurz: Die praktische Umsetzung der Visualisierungsideen, wenn es darum geht, Methoden kompetent anzuleiten und einzusetzen. Für viele gar nicht so einfach.

ABER:

Warum sind Sie denn noch im Prüfungsausschuss für die Azubis in der Parfümerie? Warum haben Sie denn noch den Youtube-Film online?“, fragt mancher. „Warum nicht?“, antworte ich schnippisch. Dieses Fragewort ist verboten.

Höchste Zeit, mich hier einfach mal zu erklären

Ich liebe meine alte Branche immer noch. Von 1991 bis zum Beginn des Jahres 1998 war das meine Welt. Wenn man mich lässt, dann schwelge ich immer noch in der Warenkunde zur Parfümerie. Klarer Fall, es ist die schönste Branche der Welt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich quatsche meinen Mann in Grund und Boden zum Thema Herrenpflege, obwohl ihn das null interessiert. Mich hat diese Warengruppe immer sehr begeistert. Hui, was’n Spaß, das zu verkaufen! Als Ausbildungsleiterin habe ich in den Jahren 1999 bis 2004 gerne an Adventssamstagen im Verkauf ausgeholfen. In der Parfümerie natürlich.

Frau Mundi in der Parfümerie

Dieses Foto ist wenig schmeichelhaft, wurde aber kurz vor Feierabend gemeinsam mit einem Sparwitz zu Weihnachten im Jahr 2000 geschossen. Das erklärt den bösen Blick. Ich interessiere mich immer noch für neue Entwicklungen in der Pflege und der dekorativen Kosmetik. Fachsimple mit meiner Kosmetikerin herum über Wirkstoffe und wenn ich beim Parfümerieeinkauf auf die richtige Verkäuferin treffe, dann geht’s ab und das macht Spaß. Mich interessiert nicht unbedingt, welches Sternchen gerade sein eigenes ‚Parfüm kreiert‘ hat, und dafür gehyped wird, mich interessiert was da grundsätzlich drin ist. Also, wie der Duft komponiert ist, und die Frage, ob es mir noch gelänge, einzelne Komponenten zu benennen.

2006, lange nach meiner aktiven Zeit als Verkäuferin war ich in Grasse.

Das war großartig, die Wiege der Parfümherstellung. Faszination Warenkunde pur. Ich habe mich in einem Tagesworkshop bei Galimard eingebucht und dabei meinen eigenen Duft gestaltet. Ich habe ihn ‚apprenti 2005‘ genannt, weil das das Gründungsjahr von apprenti war. Herrlich, so an einer Duftorgel zu sitzen, und in den Düften zu schwelgen.

Duftorgel im Parfümerie-Workshop in Grasse bei Galimard

Nasen-Elevin

Ich so als ‚Nase‘.

Bergamotte jucheh

Immer hinein damit, aber sicher notiert, damit ich es hinterher auch nachbestellen kann. Der Glitzernagellack war zwar schön blingbling für St. Tropez, unserem eigentlichen Ferienort in dieser Zeit, aber eine echte Fehlbesetzung in Bezug auf die Fotografie und das wieder Abschminken des Nagellacks.

Aufguss

Fast fertig das eigene Parfüm

So fließe nur, Du Bergamotte. Von mir aus hätte ich auch einfach nur 10 Fläschchen Bergamotte hineingegossen, aber ein Duft besteht nun mal aus Kopf-, Herz- und Basisnote, da braucht es die anderen auch, denn mein geliebtes Bergamotte ist leider sehr flüchtig und im Grunde nur als Kopfnote tauglich.

Aber die Anweisung war:

„Haut am Ende noch 20 ml Eurer Lieblingsnuance hinein.“ –

Na, da war aber zack mal die Bergamotte zur Hand.

Parfümerie-Schülerinnen-Zertifikat

Am Ende des Tages händigt mir die betreuende Parfümeurin mein Teilnahmezertifikat aus und lobt mich für die moderne Kombi.

Dieser Tag war so voll mit wunderbarem Wissen am Ort des Geschehens, das gibt man nicht auf. Es ist also die Begeisterung für diese Branche, die mich im Prüfungsausschuss belässt.

Das YouTube-Video gehört natürlich dazu. Auch in den letzten Tagen bekomme ich dazu wieder viel Post. Das ist so, seit ich das Video veröffentlicht habe. Ich habe Anfragen von Auszubildenden, die Fragen zur mündlichen Prüfung haben.

Es geht ihnen nicht darum, zu erfahren, was die Themen ganz konkret in der Prüfung sind. Es sind eher ganz grundsätzliche Fragen nach den Abläufen in einer solchen Prüfung. Für manche ist es aber einfach nur, dass sie ein paar beruhigende Worte brauchen. Manchem schreibe ich, dass sie sich einfach in die Warenthemen stürzen sollten, dass das kein Pauken ist. Ich frage, ob es nicht auch etwas gibt, was sie an ihrer Branche begeistert. Das nimmt schon ein wenig Zeit in Anspruch, gibt aber auch ein gutes Gefühl.
Schließlich wissen wir alle, wie wichtig heutzutage ein geprüfter Berufsabschluss ist. Den Grundstein können wir in einer Prüfung legen, was die Leute draus machen, das müssen sie selbst entscheiden. Darum finde ich es so schade, wenn jemand durchfällt. Manchmal passiert das aber leider.

Das Video habe ich gemacht, nachdem ich von einem Prüfungstag nach Hause kam, an dem von 6 Prüflingen 4 durchgefallen waren. Das ist ein schlechter Tag, finde ich. Also musste da ein bisschen Wut raus. Das kommt im Video schon rüber. Mittlerweile hat es 45 000 Aufrufe!

Als ich im vorletzten Jahr eine Azubi-Gruppe im 3. Ausbildungsjahr zur Prüfungsvorbereitung auf den 2. Prüfungsteil übernahm, rief eine Teilnehmerin:

„Ich kenne Sie! Cool, Sie sind doch die Frau aus dem Video! Das hat mir für meine Verkäuferprüfung geholfen.“ Drei weitere Teilnehmerinnen stimmten ein: „Ach cool, das kenn ich auch! Sind Sie das? Wow!“

Da fühlt man ein paar Augenblicke lang schon wie ein Popstar. Sowas passiert eben immer nur, wenn man die Leidenschaft in das Video hineinbringt. Ich hätte gar nicht erwartet, dass das Video eine so große Resonanz hat.

YouTube

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Also, egal wohin ich mich entwickle. Solange ich Lust auf diese Branche habe, werde ich damit weitermachen. Vorausgesetzt, man lässt mich. 🙂 Jetzt weißt du Bescheid.

Wie ist das bei dir? Machst du auch verschiedene Dinge, die nicht unbedingt zusammen gehören?

Schönen Sonntag!

Ganz lieben Dank, dass du diesen Beitrag teilst!

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