Begriffe, wie „Konklave“ oder „Papstwahl“ sind in dieser Woche viel genutzt. 115 Kardinäle ziehen in die Sixtinische Kapelle ein, um einen neuen Papst zu wählen. Ohne Kennenlernübungen?
Gut, alles erledigt. Ich habe mich gefragt, ob die Kardinäle sich denn ausreichend kennen, um eine Entscheidung treffen zu können.
Als Trainerin denke ich dabei sofort an Kennenlernübungen, die zunächst für einen Überblick sorgen, wer hier noch so ist. Ich finde das total wichtig, wenn ich in eine Gruppe komme, nicht nur als Trainerin.
Für eine Papstwahl sollte man sich schon besser kennen, oder auch die Möglichkeit haben, auf sich aufmerksam zu machen. Mit dem Ballwurf zum Einstieg kommen wir hier sicher nicht weiter. Außerdem habe ich nicht mitbekommen, dass etwa jemand einen Koosh-Ball eingeschmuggelt hat:
„Hallo erstmal, ich bin der Jorge und die drei wichtigsten Änderungen, wenn ich Papst werde, sind… In meiner Freizeit mache ich gerne…“.
Das wird ganz schön anstrengend bei 115 Teilnehmern!
Der nächste Gedanke war, dass die einstmals in der Jugendarbeit aktiven Kardinäle sich an die Kennenlernrunden erinnern mögen, vielleicht haben Sie auch ein Methodenbuch mitgenommen?
Also, das hat mich wirklich beschäftigt.
Dabei ist mir dann eine Methode eingefallen, die ich schon mal eingesetzt habe, um eine größere Gruppe während der gesamten Veranstaltung zu verbinden.
Ich nenne die Übung: „Mein persönliches Titelblatt“ oder „Ich bin eine Schlagzeile!“
- Was enthält ein Titelblatt einer Zeitschrift?
- Was muss ein Titelblatt einer Zeitschrift enthalten, damit du die Zeitschrift kaufst?
Angenommen, du moderierst eine mehrtägige Großveranstaltung. Ein Kreativmeeting, einen Kongress, bei dem es nebenbei auch darum geht, den Teilnehmern das Networking zu erleichtern.
Dann eignet sich diese Methode. Sie ist wenig aufwendig, weil du nur ausreichend Stifte und DIN A4/ DIN A3 – Blätter zur Verfügung stellst.
Zu Beginn der Veranstaltung bittest du die Teilnehmer, ein persönliches Titelblatt einer Zeitschrift zu gestalten.
Dieses Titelblatt sollte die folgenden Punkte enthalten:
- Titel der Zeitschrift: Entweder der Vor- oder Nachname in Großbuchstaben, oder im Stile angelehnt an eine real existierende Zeitschrift (auto-motor-sport, Elle, YPS)
- Ein gezeichnetes Selbstportrait (Skizze)
- Drei Schlagzeilen zum Inhalt der Zeitschrift: Das können drei Schlagzeilen zum Job sein, oder zwei zum Job, eine zur Freizeit.
- Vielleicht auch eine Schlagzeile zum Job, eine zur Freizeit und eine mit einem persönlichen Claim.
Die Titelblätter werden dann während der gesamten Veranstaltung an Pinnwänden präsentiert, so dass die Teilnehmer immer wieder einmal draufschauen und neue Kontakte knüpfen können.
Punkte eins und zwei zum Job, dritter Punkt ein Claim, ein inspirierendes Sprichwort.
Kein Bild, aber ein beruflicher Stichpunkt zum Skandal ausformuliert. Zwei zusätzliche Punkte zum Thema Freizeit.
Du kannst aber auch immer wieder aktive Runden anleiten, z.B.:
„Nehmt jetzt bitte jeder ein Titelblatt von der Wand und macht den Verfasser ausfindig. Tauscht euch kurz aus. Hänge am Ende der Runde das Titelblatt wieder auf die Wand zurück.“
Herrlich, das wird so schön laut, weil alle gleichzeitig reden oder rufen. Ich liebe das. 🙂
Sicher gibt es noch mehr Möglichkeiten, die Titelblätter aktiv zu nutzen.
Was sind deine Ideen dazu?