Man könnte sagen: Diese Kennenlernübung ist ein Klassiker in vielen Methodenbüchern.
Wenn ich weiter zurückdenke, dann kenne ich die Übung schon aus dem Kinder-Kirchen-Pfingstferienlager oder vom Deutsch-Französischen Jugendaustausch.
Ich stelle die Übung aber trotzdem hier vor, weil es meine absolute Lieblingsübung ist, wenn es um das Lernen und Behalten vieler Namen geht.
Bald fängt die „neue Saison“ wieder an und ich möchte sehr schnell sehr viele Namen lernen. Dabei wirkt diese Übung Wunder. Im letzten Jahr habe ich innerhalb von zwei Wochen drei neue Gruppen betreut, insgesamt 54 Teilnehmer.
Mit Hilfe dieser Übung ist es mir gelungen, mir die Namen sofort einzuprägen. Der Effekt hat nicht nur mich überrascht, sondern auch die Teilnehmer erfreut.
Bei meiner Hauptzielgruppe ist es natürlich auch immer ein „Abenteuer“, diese Übung anzumoderieren. Auszubildenden ist es oft erst peinlich, diese „uncoole“ Übung zu machen.
Mittlerweile stehe ich aber so überzeugt hinter dieser Übung, dass ich mich durch ein paar irritierte Blicke nicht verunsichern lasse.
Na prima! Auf geht’s also!
Ein weiterer Vorteil ist, dass du kein Material für diese Übung brauchst. Ein wahrer Vorteil, nicht zu vergessen, was man sonst als Trainer alles mit sich herumschleppt.
So geht’s:
- Die Teilnehmer stellen sich im Kreis auf. Jeder Teilnehmer überlegt sich eine Bewegung, die zu ihm passt. Das kann ein Hobby sein (Handball, Fußball, Computerspiele; Lesen etc.), oder eine typische Handbewegung aus dem Beruf.
- Dann sagen die Teilnehmer reihum ihren Namen und machen die Bewegung dazu. Alle anderen wiederholen den Namen und machen ebenfalls die Bewegung dazu.
- Jeder Teilnehmer wiederholt zunächst den Namen und die Bewegung der vorherigen Teilnehmer, dann nennt er seinen eigenen Namen und macht eine für ihn typische Bewegung. So prägen sich sowohl Trainer, als auch Teilnehmer schnell die Namen aller ein.
Variation 1
Der Teilnehmer, der an der Reihe ist, tritt vor, sagt seinen Namen und macht seine Bewegung dazu. Dann tritt er zurück in den Kreis. Alle anderen machen jetzt einen Schritt nach vorne, machen die Bewegung nach und sagen den Namen.
Vorteil:
Die Teilnehmer müssen keine Angst haben, dass sie den Namen des Vorgängers vergessen haben. In der Gruppe ist es sicherer für alle.
Nachteil:
Jeder Name wird nur einmal gesagt, die Bewegung nur einmal durchgeführt. Der Name kann nicht so leicht behalten werden.
Variation 2
Jeder Teilnehmer muss eine Bewegung zu einer Eigenschaft oder einem Hobby machen, das mit dem Buchstaben seines Vornamens beginnt, z.B. „Ich bin Sandra und ich habe einen Segelschein…“
Variation 3
Jeder Teilnehmer macht eine Bewegung zu einem Begriff, den er mit dem Seminarthema verbindet, und sagt dann seinen Namen. Das wäre natürlich schon fast Accelerated Learning oder Aktivierendes Lernen par Excellence. 😉
Jetzt bin ich gespannt auf deine Variationen und Ideen!
Hast du die Übung schon mal eingesetzt?
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