Lagerkennzahlen vermitteln

Visualisierungsidee: Lagerkennzahlen

Ein bis zweimal pro Jahr ist mein Thema immer noch die Prüfungsvorbereitung im Einzelhandel.

Nicht mehr so massiv wie früher, aber dafür macht es mir jetzt richtig Spaß. Hier kann ich auch immer wieder ein paar Ideen zum Vermitteln von Fachthemen ausprobieren.

Auch in diesem Jahr haben wir uns wieder per Schatzkarte auf den Weg gemacht:

Prüfungsvorbereitung 2

Füße im Kutter, Haare im Wind.

Prüfungsvorbereitung

Ein Thema, das alle Auszubildenden immer wieder hassen, sind die Lagerkennzahlen.

Lagerkennzahlen vermitteln

Wenn ich mich mal gedanklich zurückbeame, dann habe ich die damals als Azubi auch gehasst. Klar, denn es waren nur wieder noch irgendwelche Formeln, mit denen man irgendwas berechnen sollte, was man aus der Praxis nicht kannte. Wie soll man etwas verstehen, wenn man gar keinen praktischen Bezug dazu hat?

Der einzige Grund zum Pauken: „Das ist prüfungsrelevant!“

Mittlerweile akzeptiere ich das nicht mehr. Weder für mich, noch für die Auszubildenden. Klar weiß ich jetzt sehr gut, was man mit Lagerkennzahlen macht, und warum das unsere Freunde sind.
Aber damals hatte ich den Gesamtzusammenhang noch nicht verstanden. Außerdem war ich noch so verschult vom Abitur, dass ich das theoretische Pauken, also etwas zu lernen, ohne genau zu wissen was oder wozu, gar nicht in Frage gestellt habe. Immer rein damit. Muss ja!

So war die Ausbildung grundsätzlich praxisnah, was ich sehr schätzte, aber mit Kennzahlen haste als Azubi eben nix zu tun.

Dann war ich Ausbildungsleiterin und dann Trainerin. Jahrelang habe ich verschiedene Geschichten und Ideen ausprobiert, um das Thema weniger theoretisch, und leichter fassbar zu machen.

In diesem Jahr habe ich einfach diese drei sympathischen Mädels aufgezeichnet, die sich den Traum von einem eigenen schicken und kleinen feinen Taschenladen erfüllen. Sie stellen sich Schritt für Schritt wichtige Fragen, die das Thema fassbarer und praktisch machen.

Besonders interessant war, dass die Azubis noch weitere Fragen an die Mädels hatten, die es uns ermöglichten, noch weitere Themen zu bearbeiten. Cool!

„Was haben die denn für eine Betriebsform gewählt? Für welche Rechtsform haben sie sich entschieden? Warum gerade diese, und keine andere? Wie viel und welche Ware bestellen sie? Marketing-Mix? Warum hat die 3. im Bunde die Haare im Gesicht, und warum trägt sie blauweiß gestreift, während die anderen irgendwas mit rosa tragen? Passt das zur Corporate Identity?…“

Ich denke für nächstes Jahr über einen Ausbau der Story nach. So lassen sich wirklich alle möglichen Themen zum Hauptthema „Geschäftsprozesse im Einzelhandel“ miteinander verbinden.

Kurz zusammengefasst:

Bei mir hat die Gestaltung dieser Übersicht viele Ideen ausgelöst, wie ich das Thema noch runder bekommen könnte. Meine Teilnehmerinnen hat es beflügelt, und ihnen auch noch ein paar Themen drumherum entlockt. Insgesamt haben sie das Thema jetzt verstanden.
Wieder mal bewiesen ist dies:
Visualisieren hilft mir beim Vereinfachen, und Vereinfachen hilft beim Lernen.

Scribbeln wir also einfach mal unsere Ideen bunt auf. Vielleicht hilft dieser Anstoß auch dir, deine Themen leichter begreifbar zu machen. Im 2. Schritt kannst du diese Ideen ja immer noch ausführen, und vielleicht auch ein bisschen lustig machen. Das wäre aber erst der 2. Schritt.

Hier noch ein wenig Inspiration.

Lagerkennzahlen vermitteln 3

Nun, diese drei süßen Mäuse eröffnen einen kleinen feinen Taschenladen. Hach! <3 Na, man wird ja wohl noch mal träumen dürfen.

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Klar, dass sie dazu Ware brauchen, aber auf jeden Fall brauchen die Mädels einen Überblick, was sie noch haben, und zwar einmal in Euro und in Ware

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Schickes Zeug.

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Die Errechnung des durchschnittlichen Lagerbestands ergänze ich mit den Teilnehmerinnen, hier habe ich in meinem teilweise vorbereiteten Chart genug Platz gelassen. Jetzt wissen wir also, was wir durchschnittlich im Lager haben.

Überhaupt ergänze ich manche Frage oder Formel gemeinsam mit den Teilnehmerinnen. Sonst wäre es ja auch nicht anders als eine Powerpoint Folie.

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Aber wie oft haben wir das alles verkauft? Oder: Wie oft verkaufen wir das? Das fragt sich hier die Locke, während sich die Kassenschublade ob der vielen Euros nicht mehr richtig schließen lässt.

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Ah, plinnnnggg! Große Erkenntnis im Raum. Das hat es also mit der ominösen LUG, der Lagerumschlagshäufigkeit auf sich. Eine der wichtigsten Kennzahlen im Handel überhaupt. Aha, da gehört die hin.

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Manches Zeug liegt aber auch schrecklich lange im Lager herum. Kein Wunder, dass das Spinnenweben anzieht. Plingg! Sinn der nächsten Formel auch verstanden.

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Auf diese Weise kann auch der durchschnittliche Lagerbestand berechnet werden. Mönsch, wie cool!

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Auf einem 2. Chart wird deutlich, was sich jeder Händler wünscht: Ware rein in den Laden, und sofort verkaufen. Alles! So dass bloß nix irgendwie über ist, oder einfach zu lange im Lager herumliegt. Wenn das so einfach wäre, dann würde ich auch sofort einen Taschen- oder Schreibwarenladen aufmachen.

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Klar, ich kaufe mit dem mir zur Verfügung stehenden Geld Ware! Huch, hier können wir gleich noch das Thema Limit mit einbauen. *freuhops*

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Ich kann das Geld aber auch gerne auf der Bank anlegen, und dafür Zinsen bekommen. Nur, dann habe ich nix zu verkaufen. Ist jetzt echt blöd, so als Händler.

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Nun, mit dem Lagerzinssatz kann ich dann ausrechnen, was es mich jeden Monat kostet, die Ware im Lager, statt des Geldes auf der Bank zu haben.

Klar fehlen hier noch die Begriffe: Mindestbestand, Meldebestand und Höchstbestand. Außerdem ist diese kurze Darstellung auch nur ein Bruchteil des Gesamtthemas. Aber so kann es gehen.

Wichtig ist auch, hier die Zusammenhänge in gleichen Farben darzustellen. Das hilft. By the way: Auch hier haben einige Teilnehmerinnen mitgescribbelt. Das ist natürlich noch viel besser, als das Chart hinterher einfach abzufotografieren. Aber das sollte jeder selbst entscheiden.

Es ist nicht schlimm, Lerninhalte so zu vereinfachen, dass die Teilnehmer sie verstehen. Ehrlich! Das kann außerdem viel Spaß machen.

 

Welches sind deine Themen, die dir immer wieder begegnen, und die etwas mehr Leichtigkeit vertragen könnten?

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Sandra Dirks

Hi, ich bin Sandra Dirks! Als Facilitatorin, Autorin, Bloggerin und YouTuberin bringe ich über 25 Jahre Erfahrung in die Gestaltung interaktiver und unterhaltsamer Workshops mit. Warum ich das mache? Ich hab’ so Spaß daran, Menschen zu inspirieren, um ihre Kreativität und ihren Humor herauszukitzeln – und das ganz praxisnah!

5 Antworten

  1. Liebe Sandra,
    das ist echt ein tolles Plakat. So macht das Lernen Spaß!!! Es erinnert mich an mein erstes „visual flipchart“ zum Thema optimale Bestellmenge. Das schick ich dir gleich mal rüber… 😉

  2. Vielen Dank! Sehr schönes Blog! Habe es gerade erst entdeckt auf der Suche nach einem Bilderkatalog für Visualisierung. Hast Dir was tolles aufgebaut und anscheinend viel Freude an Deiner Arbeit. Da will ich auch hin;-) Ich nähe übrigens auch saugerne!

  3. Gefällt mir sehr und ich habe eine Idee für eines meiner Themen bekommen.
    Mein Thema Argumentation – und warum es Sinn macht unterschiedliche im Petto zu haben.
    Vielen Dank für den schönen Beitrag die Inspiration Sandra.Ich liebe ja auch Flipcharts, die ich im Seminar oder Webinar ergänzen kann.

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