
HOT SHIT : Weiße Schrift auf schwarzem Flipchart & wie man es fotografiert
„Schwarze Flipcharts? Weiße Schrift auf schwarzem Flipchart? Ist nicht Dein Ernst?“,
fragt ungläubig, wer den aktuellen Neuland-Katalog mit dem coolsten HOT SHIT für die Freunde des Visualisierens noch nicht besitzt, verweigert, oder sonstwie nicht erhalten hat. Vielleicht bist du neu in diesem Thema? Ist nicht schlimm, dann schau mal hier.
Alle anderen drehen durch, und bestellen weiße Marker, mit denen man 1a auf schwarzem Papier visualisieren kann, und schwarzes Flipchartpapier.
Ich auch. 100 Ideen schießen mir durch den Kopf, doch ganz so einfach ist es nicht.
Mit dem weißen Stift alleine ist es nicht getan, um ein paar Akzente zu setzen braucht es die Panpastels, die dafür sorgen, dass es auch ein wenig Farbe auf dem Flipchart gibt.
So könnte das aussehen:
Mit diesen PanPastels habe ich hier gearbeitet:
Farben von links nach rechts:
660.5 Chrom. Oxide Green
620.5 Phthalo Green
vorn:
250.5 Diarylide Yellow
911.5 Rich Gold
220.5 Hansa Yellow
hinten rechts:
100.5 Titanium White bei Neuland No. 000
Bestellen könnt Ihr die PanPastels bei z.B. Neuland oder bei Gerstäcker.
Aber so ganz einfach ist es nicht mit dem WhiteOne. Es gibt ihn in zwei Größen, doch meine bevorzugte Pinselspitze gibt es noch nicht, den Artmarker, an den ich mich schon sehr gewöhnt habe. So fällt es mir schwer, hier einigermaßen locker die Kurven der Schreibschrift hinzubekommen, oder die Konturlinien zu ziehen. Schau dir doch die schiefe Osterglocke an, das haben wir aber schon mal schöner gesehen.
Wahrscheinlich brauche ich ein wenig Übung.
Vielleicht fülle ich die weiße Nachfüllfarbe einfach mal in einen leeren ArtMarker? Ich kann dir da offiziell jetzt noch nicht dazu raten, da ich das noch nicht ausprobiert habe, aber grundsätzlich sollte das gehen. Man kann Leermarker bestellen, und Nachfüllfarbe für den WhiteOne. Ich werde dann demnächst darüber berichten.
Ungewöhnlich ist, dass die weiße Farbe nicht sofort auf dem Chart erscheint, es dauert einen Moment, bis sich die Farbe auf dem Chart entwickelt hat. Ich muss an ein Polaroid-Foto denken. Nur, dass das Ergebnis mir hier viel besser gefällt.
Dieses Warten zwischendurch zwingt mich zur Langsamkeit. Wenn man es nicht gewohnt ist, langsam auf einem Flipchart zu schreiben, dann ist das am Anfang echt eine Herausforderung mit diesem blöden – na wie heißt das noch – ach, GEDULD!
Bei diesem Flipchart habe ich mir ein paar Dinge vorgezeichnet. Das mache ich auf schwarzem Untergund mit dem ‚Grip Heft & Tafel‘ von Faber-Castell
*Farbstift Jumbo Grip Tafel + Papier Weiss
Wenn du mit dem Grip nicht zu sehr aufdrückst, dann kannst du die Vorzeichnung ohne Probleme ganz vorsichtig wegradieren.
Mein Fazit zum Visualisieren auf schwarzem Flipchart:
Mit ein wenig Übung lassen sich hier tolle Effekte erzielen. Ich bin sicher, dass wir in der nächsten Zeit immer mal wieder an verschiedenen Stellen Inspiration dazu finden werden.
Dennoch gilt: Üben, üben, üben.
Schwarze Flipcharts fotografieren
Wenn man sich nun die Mühe macht, und ein hammercooles Flipchart erstellt, dann muss man es unbedingt auch fotografieren. Wenn man nicht aufpasst, dann passiert dies:
Das fotografierte Flipchart ist nicht schwarz, sondern grau. Tse, man sieht noch nicht mal mein Wasserzeichen!
Nicht schön, aber deine Kamera, die kann nicht anders. Die Kameras versuchen, einen Mittelwert zwischen den hellen und dunklen Bildbestandteilen zu erreichen – das ist grau. Bei den meisten Motiven, wie z.B. Landschaften, führt das zu einem guten Bild.
Beim schwarzen Flipchart funktioniert das aber nicht: die Automatik der Kamera versucht aus dem schwarzen Hintergrund ein Grau zu machen. Hier musst Du Deiner Kamera helfen. Klar kannst Du in der Nachbearbeitung noch etwas rausholen, aber wenn du vorher dran denkst, dann hast du hinterher weniger Arbeit.
Bei deiner DSLR-Kamera, oder deiner Kompaktkamera weißt du sicher, wie man die Einstellung vornimmt, um dein Bild unter zu belichten. Das ist nämlich genau das, was du tun solltest. Schau sonst noch mal in der Anleitung nach. Hier ist es nur wichtig, dass du dran denkst, die Einstellung vorzunehmen. Ich muss an sowas immer extra denken, sonst vergesse ich das.
Für deine Fotos mit dem Smartphone habe ich hier eine kleine Anleitung:
Dies ist mein neues geliebtes Samsung Galaxy S6. Macht aber nix.
Du öffnest Deine Kamera-App, nimmst dein Motiv in den ‚Sucher‘ und tippst mit dem Finger in den Bildschirm.
Danach siehst du unten im Bild diese Leiste mit der kleinen Glühlampe. Die steht meistens in der Mitte, die Glühlampe.
iPhone: Beim iPhone gibt es statt der Glühlampe eine Sonne. Der Unterschied: die Leiste bleibt dort, wo dein Finger in den Bildschirm geklickt hat.
Jetzt setzt du deinen Finger direkt auf die Glühlampe/Sonne und schiebst deinen Finger nach links zum Minuszeichen. Minus, also weniger Licht.
So sieht das dann aus. Du siehst hier auch schon im Vergleich, dass der schwarze Stoff im Gegensatz zum Bild davor einfach schwarz rüberkommt, und nicht grau. So muss das.
Ich finde das sehr schön und echt einfach.
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren.
Hast du schon Erfahrungen mit den schwarzen Charts, und den weißen Markern gemacht? Dann freue ich mich über deine Kommentare.
*Dies ist ein Amazon-Affiliate-Link:
Wenn Du über diese Links bestellst, dann erhalte ich für meine Empfehlung ein paar Cent. Nicht so viel, dass ich mir davon ein Luxusleben in Saus und Braus gönnen könnte, aber es ist eine kleine Anerkennung, die mich freut. 🙂 Vielen Dank!
Bettina Schöbitz
Hallo Sandra,
kaum war der neue Katalog da, war auch schon eine Auswahl der neuen Markergeneration bestellt. White Liner und SlickyOnes 😉 Das schwarze FlipChartpapier habe ich mir aufgrund mangelnder Lagerflächen gespart, doch ich habe noch schwarze und bunte Kartons hier, die ich verwenden kann.
Ich habe schon zwei Novario-Boxen „bewhitelinert“ und fand es auch sehr …gewöhnungsbedürftig. Denn gerade auf diesen leicht glänzenden Flächen trocknet das Zeug sehr, sehr gemütlich vor sich hin. Doch wenn frau den Trick einmal raus hat, gehts ganz gut.
Heute habe ich dann auch eine Pappen bemalt – als Werbung für meinen nächsten VisuTrainment-Workshop. In weiss auf schwarz und mit ein paar Glitzerlinien mit den Papermania Brush metallic Markers. Da ich hier kein Foto posten kann, lade ich das gleich mal bei Facebook hoch… Moment bitte!
Ich freue mich auf weitere Exper(t)imente (gnihi, lustiger und irgendwie doch passender Tippfehler!) und den Austausch zum Thema Nachfüllfarbe im Artmarker.
Sandra Dirks
Bettina SchöbitzHallo Bettina,
ganz lieben Dank für Deinen Beitrag. 🙂
Ja, ich bin sehr gespannt, ob das mit dem ArtMarker funktioniert. Ich verspüre ja beim schwarzen Untergrund immer so einen Lettering oder Kalligrafiezwang. Ich lass mich aber gerne von der Community inspirieren.
Ich finde die Marker noch etwas sperrig, denn sie laufen nicht so leicht über das Papier. Das ist aber eine Frage der Gewöhnung, und liegt daran, dass ich mit allen Stiften immer so doll aufdrücke.
Ich kann nicht anders. 😉
Schönen Abend,
Sandra