Sandra Dirks - bunte Buchstaben mit dem BigOne

5 Markertypen, die du unbedingt kennen solltest

Na, du musst schon ganz genau lesen, bevor du mir Clickbait vorwirfst. Achtung! Es heißt nicht: „5 markante Typen, die du unbedingt kennen solltest!“

Es geht hier um Marker, die du kennen solltest, wenn du dich zum Thema Flipchart fortbilden möchtest. Was nicht bedeutet, dass sie nicht auch zu coolen Typen werden können, wenn sie sich in Dänemark am Ostseestrand unbeobachtet fühlen. So wie hier z. B. 5 Friends (Farbnummern 806, 807, 808, 809, 810).

Sandra Dirks - 6 Markertypen, die du unbedingt kennen solltest - 5 Friends am Strand
Damals, der Sommer 2018 während der EuVIZ-Konferenz, als die Friends-Farben ganz neu waren. Hier zum Glück alle mit Sonnenbrille. Nackt, wie die Firma Neuland sie schuf, am Textilstrand. Mutige Typen, echte Rabauken.
Sandra Dirks - 6 Markertypen, die du unbedingt kennen solltest - 5 Friends am Strand

Habe ich mich da etwa jetzt in diesem seriösen Fachbeitrag zu einer abenteuerlichen Geschichte hinreißen lassen?

Apropos hinreißen: Wir sprechen jetzt wirklich über hinreißende Marker!

In diesem Beitrag stelle ich dir 5 Markertypen und ihre Anwendung vor. Dies sind die 5 Typen, die du kennen und unbedingt ausprobieren solltest:

  1. Keilspitze
  2. Keilspitze groß
  3. Rundspitze
  4. Pinselspitze
  5. Pinselspitze groß

Bist du bereit? Los geht’s! Alle in diesem Beitrag verwendeten Marker findest du übrigens unten im Produktslider.

Achtung! Die vorgestellten schwarzen Marker in der orangefarbenen Hülle sind alles Permanentmarker und nicht wasserlöslich. Die Vor- und Nachteile findest du im 1, verlinkten Video.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es sich hierbei nicht um Werbung handelt, sondern um wilde Begeisterung aus Überzeugung.

1. Neuland No.One®, Outliner Keilspitze 2-6 mm

Sandra Dirks - Schriftprobe mit verschiedenen Outliner Marker

Das, was jetzt kommt, das ist interessant für alle Heim-/ Handwerker und für alle Männer, die mindestens einmal am Tag an das Römische Reich denken. <— TikTok-Trend Herbst 2023!
Außerdem für alle, die beim Anblick der Keilspitze in Workshops immer noch sagen:
„Öh, was’n das für’n Mist? Damit kann ich nicht schreiben. Die Spitze funktioniert nicht. Ist kaputt!“
Die Keilspitze benötigst du unbedingt zum Schreiben. Dagegen ist das, was eine Rundspitze schreibt, echter Pussykram. Das wussten schon die Römer, als sie ihre Buchstaben in Stein und Holz meißelten.

Meißeln, genau das richtige Stichwort. Eines Tages wurde das zu laut und zu langsam. Man begann, die Buchstaben leise zu fälschen, also zu schreiben, indem man sie einfach aufmalte. Leise, mit Feder oder Pinsel in Keilspitzen- oder Meißelform und Tinte. Dabei stellte sich heraus, dass die mit Keilspitze verfassten Buchstaben besonders gut weithin sichtbar und lesbar waren, z. B. auf Straßenschildern, Wegweisern und auf Gebäuden. Tja, so verschafften sich die Römer Orientierung und zack eroberten sie ganz Europa. Ave #isso!

Warum soll man nicht das alt bewährte nutzen?

Heute ist es viel leichter geworden. Du öffnest deinen Neulandmarker mit Keilspitze, legst deine Finger in die dafür vorgesehenen Griffmulden und zack fühlst du dich wie ein antiker Römer. Wie ein echter Legionär, der in Sandalen die Welt erobert hat. Etwa nicht? Du kannst alles schaffen! Ja, denn das, was du während deiner Präsentation auf ein Flipchart schreibst, das soll etwas bewirken, z. B. die oder deine Welt verändern oder zumindest ein wenig verbessern. Das, was du während deines Vortrags auf der Bühne weithin sichtbar machst, in gut lesbaren römischen Lettern, das ist deine Botschaft, die du in die Welt schickst.
Deine Botschaft, die deine Teilnehmenden, deine Zuschauenden endlich lesen und verstehen können. Immer vorausgesetzt, es stiftet markert 😄 Sinn und es ist kein wirres Gestammel. „Docti male pingunt!*“ hat ausgedient, Lesbarkeit rules. Halleluja! Hau raus deine Botschaft, aber schau dir erst an, wie du mit der Keilspitze lesbare Buchstaben produzierst. Damit du nicht weiterhin sagen musst: „Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.“

Ganz ehrlich: Hier habe ich bei der Geschichte der Keilspitze schon etwas geflunkert. Das nur als Anmerkung für alle Besserwissenden, die meinen Text mal wieder viel zu ernst nehmen. 😄

Hier sind 5 Tipps für den No.One

  1. In diesem Blogbeitrag geht es mir um die Outliner. Aber du solltest wissen, dass es den schwarzen Marker auch noch in der wasserlöslichen Variante gibt. Einen kompetenten Vergleich findest du in diesem historischen Video von Neuland aus dem Jahr 2018:

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Sandra Dirks - Schriftvergleich Outliner und No.One schwarz
  1. Setze den Marker auf und drehe ihn nicht in der Hand, sondern drehe deinen Arm, beziehe deinen Körper mit ein. Ja, ein bisschen körperlich darf es schon werden.
  2. Drehe den Marker auch nicht, wenn du damit z. B. einen Kreis zeichnest. Wenn du die Spitze nicht drehst, dann ist der Kreis ganz lässig unterschiedlich breit. Das sieht auch mal interessant und dynamisch aus. Wenn du kleine Icons zeichnest, dann solltest du allerdings die Rundspitze verwenden.
    Sandra Dirks - Kreis mit Kreilspitze versus Kreis mit Rundspitze
  3. Denke daran, rechtzeitig die Spitze auszutauschen, weil sie dem Druck nicht ewig standhält. Deine Buchstaben werden klarer, ausdrucksstärker und schwarzer, wenn du die Spitze rechtzeitig austauschst.
  4. Grundsätzlich ist es wichtig, dass du in klar lesbarer Druckschrift auf dem Flipchart schreibst. Das Wichtigste ist, dass dein Flipchart lesbar ist. Wenn du es eleganter magst und dazu noch über Lust und Zeit verfügst, etwas mehr auszuprobieren, dann empfehle ich dir hier das sog. Brushlettering für die Keilspitze. Sehr elegant und vielleicht für besondere Flipcharts. Schau mal hier, während der Wintersession mit Heather Martinez im Jahr 2018. Klick!
Sandra Dirks - Wintersession Thick-Thin-Lettering mit Heather Martinez
Für so schöne Anlässe gibt es übrigens die Metallic-Ones mit einer Keilspitze.

2. Neuland BigOne®, (Outliner) Keilspitze 6-12 mm

Sandra Dirks - BigOne Outliner

Früher ein eindeutiger Fall von Meißelvergleich, denn der heutige BigOne hieß zunächst Trainermarker. Im Moderationskoffer gab es ganz viele „kleine“ Teilnehmermarker, also, die normale Keilspitze s. o. fürs Fußvolk oder den gemeinen Legionär. Den Trainermarker gab es in diesen Koffern je einmal in den vier klassischen Moderationsfarben für den Imperator, also den Trainer.
Das war gerade die Zeit, als ich mit meiner Arbeit als Trainerin begann. Ich war irritiert. Verlor man also an Kompetenz, wenn man als Trainerin nur mit der kleinen Keilspitze schrieb? Schließlich war das besonders lesbar und es passte gut alles aufs Flipchart. War man wichtiger, wenn man seine Botschaft als Trainer verfasste? Ja, des Trainers Wort musste groß sein. In manchen Veranstaltungen hatte man das Gefühl, der große Trainer schwebte über den dummen kleinen Teilnehmenden dahin. So war das früher in der Szene und bisweilen sieht man noch einzelne dieser Trainer und Dozenten kometengleich am Bildungshimmel zum Glück verglühen. Halleluja!

Zu mir hat damals tatsächlich mal ein Trainer gesagt: „Wie? Sie schreiben mit dem kleinen Marker? Das geht nicht, Sie müssen sich schon Ihre Trainerkompetenz bewahren, sonst tanzen die Ihnen alle auf dem Tisch herum.“ So einen Blödsinn hatte ich ja noch nie gehört. Ich grinste ihn an und wartete darauf, dass er ebenfalls grinste und sich darüber freute, dass ich über seinen, wenn auch ausbaufähigen Scherz amüsiert war. Aber er meinte das ernst. Alter Falter, und da wunderst du dich, warum ich mich oft weigere, Netzwerkveranstaltungen zu besuchen.

Salve, Trainer! Nein, sicher war das nicht das Ansinnen, den Trainermarker zu entwickeln. Die Idee stammte aus der Zeit, die Moderationswände mit großen Überschriften zu versehen, während die Teilnehmenden ihre Beiträge auf Moderationskarten festhielten. Dennoch schön, dass Neuland eines Tages den BigOne und den No.One aus der Taufe hob. Mit der Umstellung des BigOnes von der Blechdose, die es am Anfang gab, auf die vergrößerte Form des No.One passierte die Änderung des Namens. Warum sollten nicht auch die Teilnehmenden mit der großen Keilspitze schreiben? Aequum inter omnes cives ius sit!*

Lateinmodus aus! Die Übersetzungen findest du am Ende dieses Blogbeitrags.

Hier sind 5 Tipps für den BigOne

Sandra Dirks - BigOne Outliner in Aktion
  1. Setze den BigOne ebenso auf das Papier wie den No.One. Die linke Ecke der Spitze ist höher als die rechte Seite. Finger in die Griffmulden legen und los. So bekommst du diesen leicht schrägen Schwung auch in deine großen Buchstaben.
  2. Mach es dir leicht, schreibe möglichst in Großbuchstaben. Zu Beginn ist das einfacher, als der Wechsel zwischen groß und klein. Gib dir die Zeit, dich an den größeren Marker zu gewöhnen. Wenn du weißt, wie du dir Platz verschaffst, um deine Buchstaben gut auf das Papier zu bringen, dann kannst du experimentieren. Ganz nebenbei bist du dann auch die leidige Diskussion um Willkommen oder willkommen los!
  3. Bekomme ein Gefühl für die Größe deiner Buchstaben. Schau mal hier, dazu habe ich einen ganzen Blogbeitrag dazu verfasst. Klick!
  4. Wenn du große bunte Buchstaben schreiben willst, schreibe die Buchstaben erst mit fröhlich bunter Farbe und umrande sie dann mit einem schwarzen Marker. Das ist essenziell, damit sie nicht so cheesy aussehen oder bei Gelb auf Weiß überhaupt lesbar sind. Der schwarze Rand verleiht ihnen dann das Strahlen. So bekommst du besonders Gelb, Orange und Pastellfarben zum Leuchten. Je nachdem, ob du dafür eine Keil-, Rund- oder Pinselspitze verwendest. Probiere mal die unterschiedlichen Effekte beim Umranden, die die unterschiedlichen Marker liefern. Hauptsache schwarz oder ein stockdunkles Grau oder Blau.
    Sandra Dirks - bunte Buchstaben mit dem BigOne
  5. Denke daran, die Markerspitzen rechtzeitig zu wechseln, sonst werden deine Buchstaben ganz faserig. Meine BigOnes haben z. B. plötzlich eine erstklassige Fußballerfrisur (s. Foto), weil ich beim Schreiben kräftiger aufdrücke. Das muss man als Spitze erst einmal aushalten, wenn sich die dicke Flipchart-Barbie Dirks beim Schreiben auf dem Marker abstützt,
Sandra Dirks - Bad Hair Day bei den BigOnes

Pro-Tipp: Der Marker ist auch ganz fantastisch, um Farbe auf dein Flipchart zu bringen. Ich bin keine Freundin des kompletten Ausmalens auf dem Flipchart, aber Farbe muss schon drauf. Dabei hilft dir der BigOne sehr gerne.

Neuland No.One® Outliner Rundspitze

Ich nehme die Pussy zurück! Die Rundspitze ist großartig zum Zeichnen. Zum Schreiben bevorzuge ich auf jeden Fall die Keilspitze, aber beim Ergänzen kleiner Icons auf dem Flipchart solltest du unbedingt zur Rundspitze greifen. Das macht deine Bildchen weniger dick und buckelig. Sie kommen damit locker und flockiger daher. Besonders, wenn du erst mit der wunderbaren Flipchartsache beginnst, ist es gut, für die kleinen Zeichnungen in eine Rundspitze zu investieren.

Sandra Dirks - verschiedene kleine Icons, gezeichnet mit der Rundspitze

Wusstest du, dass man bei allen Neulandmarkern die Spitzen austauschen kann? Das ist ganz wunderbar und du solltest neben der Keilspitze auch ein besonderes Augenmerk auf die Rundspitze haben. Gerade im Outliner wird sie schnell etwas platt, wenn du – wie ich – auch gerne mal mehr aufdrückst. Behalte das gut im Blick.

Wichtig ist auch bei diesem Outliner: Lass den Marker nicht zu lange offen liegen. Setze die Kappe möglichst schnell immer wieder auf, damit er nicht austrocknet.

4. Neuland No.One® Art, Pinselspitze 0,5-7 mm

Sandra Dirks - 3 verschiedene Outliner Marker

Zur Geschichte einer Pinselspitze muss ich wohl nicht viel sagen, oder? Wie der Name schon sagt, findest du hier eine weiche Pinselspitze, mit der du tolle Effekte erzielen kannst.

Ein fantastischer Marker, den man sofort ins Herzl schließt, wenn man sich ein paar Minuten Zeit für das Beherrschen der Pinselspitze nimmt. Du kannst damit sehr fein schreiben, aber auch ordentlich Farbe auf dein Flipchart bringen. Ein Schnörkelfest für alle Freund:innen des Handletterings. Zu Beginn, wenn du sie zum ersten Mal benutzt, scheint sie außer Rand und Band und du hast das Gefühl, dass du damit niemals einen schönen Buchstaben hinbekommst. Hier hilft nur das immer wieder Ausprobieren. Bleib dran, es lohnt sich sehr.

Das wichtigste auf einem Flipchart ist eine lesbare Schrift. Die erreichst du am besten mit der schwarzen Keilspitze, darum steht der coole Marker auch ganz am Anfang. Es gibt aber ausgewählte Situationen, Freuden und Begriffe, die machen sich hervorragend auf einem Flipchart, wenn du sie mit dem No.One Art schreibst.

Du kannst mit der Pinselspitze schreiben, aber auch wohldosiert Farbe aufs Flipchart bringen. Der Artmarker hat mir im Laufe der Zeit den BigOne zum Kolorieren ersetzt, weil die Pinselspitze viel variabler ist. So kommt es vor, dass ich oft nur die Keil- und die Rundspitze mitnehme und ein paar No.One Art. Passt leicht in jede Handtasche. 😄

Mehr zum Artmarker erklärt dir die Frau in diesem historischen Video von 2018:

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Dann gibt es da noch eine kleine Steigerung. Der No.One® Art hat noch einen großen Bruder bekommen, den BigOne® Art. Volle Farbpower! Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Sandra Dirks - Vergleich der Brushmarker

5. Neuland BigOne® Art, Pinselspitze 2 – 15 mm

Und dann kam der absolute Hammer! DER Marker mit der fetten Pinselspitze, der ordentlich Farbe mitbringt. Damit colorierst und mixt du die wasserlösliche Farbe aufs Papier, so schnell kannst du gar nicht denken. Ich habe dir hier das Live-Video von Heather Martinez und mir verlinkt. Wir lieben den Dicken! Hier findest du verschiedene Ideen zum auftragen von Schrift und Farbe. Er ist für die schönen Seiten zuständig.

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Mit deutschen Untertiteln, die du dir beim Anschauen in YouTube einstellen kannst.

Farblust pur, oder? Das ist nur ein Vorschlag und er benötigt auch ein wenig Übung, aber dann ist er einfach toll!

Sandra Dirks - Schriftprobe mit dem BigOne Art

Wie sieht’s aus? Bist du jetzt verwirrt oder eher angefixt, ob der fantastischen Möglichkeiten der Visualisierung?

Wenn du dazu mehr lernen möchtest, dann bist du hier in meinem großen Online-Flipchartkurs richtig und willkommen:

Schreib mir gerne in die Kommentare, welches dein Lieblingsmarker ist und warum. Ich bin sehr gespannt.

*Docti male pingunt! = Gelehrte schreiben schlecht!
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli. = Ein Barbar bin ich hier, da ich von keinem verstanden werde.
Aequum inter omnes cives ius sit! = Gleiches Recht gelte unter allen Bürgern! (Seneca)

Ganz lieben Dank, dass du diesen Beitrag teilst!
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Sandra Dirks

Hi, ich bin Sandra Dirks! Als Facilitatorin, Autorin, Bloggerin und YouTuberin bringe ich über 25 Jahre Erfahrung in die Gestaltung interaktiver und unterhaltsamer Workshops mit. Warum ich das mache? Ich hab’ so Spaß daran, Menschen zu inspirieren, um ihre Kreativität und ihren Humor herauszukitzeln – und das ganz praxisnah!

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