Nanu? Smartphone? Fototipps?
Auf den ersten Blick hat das wenig mit meinen Kernthemen zu tun. Dennoch möchte ich dieses mir wichtige Thema gerne hier aufgreifen. Für mich steht das Visualisieren an erster Stelle. Dennoch gibt es immer wieder viel zu fotografieren. Einerseits Materialien, andererseits die Dokumentation deiner Arbeit, z. B. in Workshops.
Ein paar Tipps, wie du Bilder aus deinem Urlaub für diese Zwecke mitbringen kannst, die findest du hier.
Vor einigen Jahren habe ich das Thema als Webinar angeboten. Mit fortschreitender Technik wird es immer leichter, auch richtig, richtig gute Fotos mit dem Smartphone zu erstellen. Damit dir grundsätzlich gute Bilder gelingen, habe ich hier ein paar Basic-Tipps.
In den Einstellungen deines Smartphones hast du die Möglichkeit, die Bildgröße einzustellen.
Diese Einstellungen findest du in deiner Smartphone-Kamera meistens am oberen Bildrand. Bei mir sieht das so aus (Samsung):
Dann öffnen sich die Einstellungen. Hier kannst du auswählen, für welche der beiden Kameras du die Änderungen vornehmen möchtest. Sowohl für die Selfie-, als auch für die vordere Kamera (Hauptkamera) kannst du hier die Größe ändern.
Da ich mit dem Smartphone meistens nur Fotos für Instagram aufnehme, habe ich bei meinen Einstellungen gleich 1:1 gewählt. Das sind die quadratischen Aufnahmen, wie sie perfekt für Instagram sind.
Hier kannst du direkt in das Bild hineintippen und Änderungen vornehmen.
Beim iPhone schiebst du den Regler direkt nach oben und unten. Beim Android ist die Einstellung horizontal, so dass du die Einstellungen nach rechts oder links verschieben kannst. Entweder schiebst du die kleine Glühlampe nach rechts (heller) oder links (dunkler). Probiere es einfach mal aus, indem du in deinen Bildschirm hinein tippst.
Pro-Tipp: Wenn du etwas fotografierst, das schwarz ist,
dann solltest du eine dunklere Einstellung wählen.
Hier noch einmal dazu die drei Bilder aus meinem Beitrag zum Fotografieren schwarzer Flipcharts:
Jede Fotokamera versucht immer einen möglichst schönen Grauton darzustellen. Das hat zur Folge, dass schwarz auf Fotos oft ausgewaschen aussieht. Dagegen kannst du ansteuern, wenn du die Glühlampe weiter nach links schiebst oder die Einstellungen beim iPhone nach unten ziehst.
Das ist ein kleiner Effekt, der sich aber sehr deutlich auf deine Bildqualität auswirkt. Probiere es doch einfach mal aus.
Ganz wichtig!
Den Blitz IMMER ausstellen. Das ist beim Smartphone echte Grütze! IMMER!
Scharf und unscharf ist hier die Frage, dabei geht es aber gar nicht um das Objekt, das Fotomotiv. Klar, dass du nur scharfe Sachen ablichtest!
Vielmehr geht es um das, worauf du scharf stellst.
Hier wurde auf den Stift oben scharf gestellt. Alles andere verschwindet im Blur. Das sieht wunderbar aus und lenkt den Blick des Betrachters. Probiere es doch einfach mal aus. Was soll dein Betrachter anschauen?
Das Scharfstellen ist mit dem Smartphone ganz einfach. Du legst deinen Zeigefinger auf das, was du scharf stellen möchtest. Es erscheint entweder ein Kreis oder ein Quadrat auf dem Bildschirm. Lege dort den Finger nochmals auf, um das zu bestätigen. Dieser Teil wird auf dem Bild dann scharf gestellt. So einfach ist das.
Hier noch eine Idee, um das Spiel mit dem Fokus für das Erzählen von Geschichten zu nutzen:
Wer gerade spricht, der ist scharf zu sehen. Links beide „Protagonisten“, rechts abwechselnd die beiden „lästernden“ Figuren.
Oha, oha! Ich glaube, dass ich das hier auch für mich notiere. Wie oft habe ich mich schon darüber geärgert, dass ich nicht genügend Fotos gemacht habe? Also los, hau drauf! Fotografiere dein Motiv mit verschiedenen Einstellungen, aus verschiedenen Winkeln, von allen Seiten. Hau rein, mach den Speicher voll! Du kannst alles wieder löschen, kostet nix.
Für manches Instagram Foto mache ich jetzt schon mal 20–30 oder mehr Bilder. Es ist immer gut, genügend Auswahl zu haben.
Nein, die kleine Figur hier, die sitzt nicht im Knast. Sie steht in einem Grid, in einem Raster. Diese Einstellung solltest du in deinem Smartphone unbedingt auswählen, wenn es um das Thema Bildkomposition oder Bildausschnitt geht. Solch eine Drittelregel bringt Bewegung und Emotion in dein Bild, wenn du darauf achtest, dass du es an mindestens einem der Schnittpunkte interessant gestaltest. Das kann sein, dass du dort ein Gesicht, eine Nase oder einen Blumenstrauß hineinbaust.
Schau mal, was sich dabei ergeben kann, wenn du die Schnittpunkte in den Blick nimmst.
Hier die Schere anzusetzen, das ist schon ein guter Anfang.
So könnte das auch aussehen. Das ist ein Foto, das ich einfach auf die Schnelle aus einem Blogbeitrag gewählt habe. Schau dir das mal an, sein Gesicht ist nach der Drittelregel eingebaut, auch wenn der Fokus in diesem Bild hier auf der Papierkugel liegt.
Apropos: Hier geht es um das Fotografieren von Menschen.
Menschen sind kein Beiwerk, das nur ganz minimini neben dem Kölner Dom auftauchen darf. Menschen bringen Leben auf ein Bild. Sieh zu, dass du beim Fotografieren von Menschen mit diesen Menschen auch auf gleicher Augenhöhe bist.
Warum fotografierst du deine sitzenden Teilnehmer im Stuhlkreis eigentlich im Stehen?
Das muss nicht sein. Setz dich hin und richte die Kamera ganz gerade auf die anwesenden Personen. Im ersten Moment mag das für dich kein Unterschied sein, aber die Wirkung des Bildes ist am Ende eine ganz andere, eine viel intensivere. Die Menschen, die das Bild betrachten, die fühlen sich von den fotografierten Menschen mit in die Geschichte hineingezogen. Da steckt dann viel mehr Dynamik dahinter.
Achte mal drauf. Begib dich also nicht nur für die Aufnahmen von Kindern auf eine Höhe mit ihnen. Achte auch auf andere Erwachsene.
Klar kannst du die Selfie-Kamera benutzen und dich damit fotografieren. Dafür ist sie ja eigentlich gemacht, doch selbst als Topmodel siehst du damit aus wie ein Eimer.
Aber ist dir schon mal aufgefallen, dass die beiden Kameras deines Smartphones von unterschiedlicher Qualität sind?
Die Hauptkamera, das ist die, die nach vorn gerichtet ist, die ist von viel besserer Qualität als deine Selfie-Kamera, also die, mit der du dich selbst fotografierst. Warum das so ist, das hat sicher viele schlaue Gründe. Es ist, wie es ist.
Schlimm, ganz furchtbar und unverzeihlich sind diese Fotos mit Smartphone im Spiegel. Darüber sind wir doch schon weg, oder?
Setze doch dein Smartphone auf einen Selfiestick mit Auslöser und dreh die Kamera um. Ja, einfach so umdrehen, dass du dich mit der Hauptkamera fotografierst. Dann ist das Experimentieren angesagt, bei der Frage: Wie komme ich ins Bild? Schließlich kannst du dich ja nicht sehen.
Du kannst dich vor den Spiegel stellen und sehen, was die Kamera sieht, denn du hast ja den Selfiestick in der Hand und das Smartphone-Display ist auf den Spiegel gerichtet. Damit siehst du im Spiegel, was du fotografieren wirst. Nein! Der Spiegel ist nicht mit drauf!
Das sieht dann so aus:
In der rechten Hand ist der Selfiestick, die linke Hand ist auf dem Stuhl abgelegt. Sieht kein Mensch.
Ich mache das so, dass ich meine Kameras (egal ob Smartphone oder sonstige) immer an einen PC oder einen Bildschirm anschließe. Dann betätige ich den Selbstauslöser oder die Maus und schwupp ist das Foto fertig.
Für Selfies dieser Art benötigst du sicher zwischen 20 und 30 Versuche, oft auch 50. Ja und? Aber du willst doch auch ein schönes Foto von dir, oder?
Über das Thema kann man sich natürlich streiten. Ich streite nicht, ich will auch als Selfie ein Foto, das mir gefällt oder gar keins.
Eine Geschichte erzählt, mit Bildern, das macht Spaß.
Storytelling ist ein umfassendes Thema und es gibt x verschiedene Möglichkeiten. Da mische ich mich gar nicht ein. Mach es dir zu Beginn einfach und lass deine Geschichte aus drei kleinen Bildern bestehen, zwischen denen ein Zusammenhang besteht. Teile dieser Geschichte könnten sein:
- Ausgangssituation/Setting
- Menschen agieren miteinander
- Materialien
Warum solltest du das tun? – Damit du Lust bekommst aufs Ausprobieren
Du hast die Kamera, du hast die Ausrüstung. Du würdest gerne loslegen, aber du hast keine Ideen!
Verdammte Tat! Und jetzt?
Jetzt stellst du dir Fotoaufgaben, die dich zum Fotografieren animieren sollen. Ebenso verhält es sich im Seminar oder im Workshop. Hier dienen die Aufgaben eher dazu, dich daran zu erinnern, und nichts zu vergessen.
Klar, dafür gibt es auch ne App!
Sogar mehrere, sogar mehr als genug, sogar so viele, dass man dabei glatt den Überblick verliert.
Wenn du dich bis hierher durchgearbeitet hast, dann hast du schon einiges an Informationen aufgenommen. An dieser Stelle möchte ich dir keine tiefgehende Schulung verschiedener Apps anbieten. Ich möchte einfach eine Antwort geben, auf die mir oft gestellte Frage, welche mobilen Apps ich für die Bildbearbeitung nutze. Hier stelle ich dir schnell drei Apps vor. Wenn du die Namen der Apps jeweils bei YouTube eingibst, dann findest du eine ganze Reihe YouTuber, die sich damit beschäftigen, dir die entsprechenden Apps zu erklären.
Am liebsten hole ich mir für die Bearbeitung gerne alle Fotos auf einen PC, damit ich in aller Ruhe in augenfreundlicher Größe meine Bilder bearbeiten kann. Damit bin ich wohl eine aussterbende Spezies.
Die meisten der Bilder, die ich mit dem Smartphone aufnehme, sind aber ohnehin für Social Media Anwendungen, so dass ich mehr und mehr damit beginne, das zu akzeptieren.
Aktuell bin ich ein großer Fan der mobilen Version von Lightroom
Ich liebe Adobe Lightroom auf dem PC, also bearbeite ich meine Fotos jetzt auf dem Smartphone auch damit. Das geht sehr gut. Ich kann sogar meine Vorgaben, die ich auf meinem PC habe, hier verwenden. Das ist klasse und so kann ich für jedes Bild den gleichen Style verwenden, wenn ich das möchte.
Die App, die du dir anschauen solltest ist SnapSeed
Diese App finde ich relativ gut, weil du hier ebenfalls alles selbst einstellen kannst. Du lernst dadurch langsam, an welchen Rädchen du drehen musst, um dein Bild zu verändern. Klar, es liegt natürlich auch immer daran, was dir gefällt. Hast du Vorbilder, die eine bestimmte Art von Fotos machen? Dann kannst du schauen, was du wie verändern kannst. Das setzt natürlich voraus, dass du dir die Zeit dazu nimmst, dich mit der App auseinanderzusetzen.
Was ich gar nicht mag, das sind automatisierte Apps, die scheußliche Filter mitbringen und bunte Bildchen und Schriften auf deine Fotos zaubern. Womöglich noch animiert!
Das sind oft auch Datenkraken, die dich mit Werbung überrumpeln, oder die gerne bestimmte Funktionen deines Smartphones übernehmen möchten. Hier solltest du wachsam sein. Bevor du eine bestimmte App installierst, solltest du ein paar Informationen dazu einholen.
Aktuell probiere ich auch noch die Apps Picsart und Pixlr aus.
Jippiehh! Du bist hier am Ende des Beitrags angekommen. Glückwunsch! Vielleicht hast du ganz nebenbei auch ein paar der Tipps befolgt und kannst schon Veränderungen sehen. Wenn es so ist, dann freut mich das sehr.
Dann habe ich noch einen schnellen Tipp Nr. 11 für dich:
Reinige gelegentlich auch deine Telefonlinse! Ich weiß gar nicht, wie oft ich mein Telefon aus der Tasche hole und dabei auf die Linsen grabbele. Vorn und hinten! Ich nehme einfach ein Brillenputztuch und reibe die Linsen vorsichtig mit ab, wenn ich meine Brille säubere. Kein großes Ding.
Jetzt wünsche ich dir aber viel Spaß beim Ausprobieren der Ideen, egal ob du deinen Urlaub noch vor dir hast oder nicht.