Du erkennst sicher ganz leicht, woher die visuelle Inspiration der Woche stammt.
Es geht hier nicht darum, darüber zu philosophieren, wo und wann ich diese ‚Inspiration‘ entdeckt habe. Besser nicht. Vielmehr geht es mir darum, dass wir unseren Alltag mehr in den Blick nehmen, nach Dingen, die wir schnell und einfach skizzieren können. Die uns helfen, unseren visuellen Vokabelschatz zu erweitern, ganz nebenbei, so einfach im Leben.
In meinen Flipchartkursen rufe ich die Teilnehmer immer dazu auf, ab jetzt bewusst auf kleine Zeichnungen oder Piktogramme im Alltag zu achten und sie in die eigene Bildsprache mit einfließen zu lassen. Dabei bildet sich trotz der Vorlagen langsam ein eigener Stil heraus, der Lust aufs Zeichnen und hoffentlich auch aufs Experimentieren macht.
Wenn du eine kleine Zeichnung siehst, die dich durch ihre Einfachheit begeistert oder die du in deinem Business verwenden kannst, dann nimm dein Handy zur Hand, mach ein Foto und nutze dies als Vorlage fürs Zeichnen.
Das muss nichts GROßARTIGES sein. Manchmal reicht ein kleiner Denkanstoß, so wie in diesem Bild. Mir hat hier gefallen, dass die Blätter so geschwungen sind und es dennoch nicht aussieht wie Klopapier. Deshalb ist das für mich ein Textcontainer oder die Mitte eines Mindmaps. Oder, oder…Wozu könntest du das noch einsetzen? Ich freue mich über deine Kommentare dazu.
Auf dem Flipchart habe ich das mal Schritt für Schritt umgesetzt:
Bei Textcontainern schreibe ich immer den Text zuerst. Im ersten Schritt versuche ich die Form nachzuvollziehen: Hier ein leicht geschwungenes Rechteck.
Dann vervollständige ich das Rechteck, ähnlich schwungvoll wie die Vorlage.
Für das 2. Rechteck beginne ich wieder unten, mit ein wenig Abstand.
Seite, oben, zack vollständig. Hier die Seite abrunden, im Gegensatz zum 1. Blatt in die andere Richtung, damit sich das 2. vom 1. Blatt abhebt.
Das 3. Blatt anfügen. Darauf achten, dass es sich von den anderen beiden abhebt, also die Seite viel runder ist.
Nun mit einem grauen Marker, oder einem anderen hellen Marker die Schatten anfügen. Die sind auch im Original leicht angedeutet. Wir können hier ruhig ein bisschen kräftiger aufdrücken. Denn das Flipchart soll in der Ferne wirken.
Nun ein bisschen Transfer.
Auf dem Originalbild ragt die ‚3‘ etwas aus dem Bild heraus. Das gibt noch mal Tiefe und schafft Aufmerksamkeit. Bei unserem Textcontainer können wir auch überlegen, was wir herausstellen wollen. Ich habe mich für das ‚W‘ entschieden. Hier könnte man den Text auch gleich etwas nach oben hin auslaufend anlegen, damit es hinterher den Eindruck erzielt, dass der Text eng mit dem Textcontainer verbunden ist. Diese Überlegungen kosten im Alltag oder im Seminar, wenn man das live zeichnet, viel Zeit, so dass ich gerne darauf verzichte. Manchmal weiß ich auch noch gar nicht, welchen Textcontainer ich verwenden möchte. Vielleicht ist mir ja auch nach rund oder oval zumute, wenn es soweit ist?
Während ich das zeichne fällt mir plötzlich auf, dass der Text wirklich sehr wichtig ist und ich ziehe ihn mit einem dicken Marker nach.
Der Text erscheint mir plötzlich noch viel wichtiger, so dass ich auch den Container gleich noch mal nachziehe. Den kann man jetzt auch gaaaanz hinten im Seminarraum noch gut erkennen.
So, nächstes ‚Blatt‘ ergänzen.
Blatt Nr.3 folgt. Wow, ganz schön wichtig.
Jetzt noch ein bisschen flipchartmäßig anhübschen.
Fertig!!!