KultuRallye ist Trainingsmaterial der Firma Metalog.Fist of Zen ist eine Show auf MTV. Bei den Regeln und in der Beobachtung der Teilnehmer gibt es Überschneidungen. Glaubst du nicht?
KultuRallye
Das Material lässt sich für Gruppen von mind. 9 – max. 24 Teilnehmern einsetzen. Ich habe die besten (intensivsten) Erfahrungen bei einer Gruppenstärke von 16 Teilnehmern gemacht. Dabei sind 12 Teilnehmer aktiv am Spiel beteiligt und vier Beobachter sind im Raum unterwegs.
Auf der Webseite finden wir zur Einführung des Materials die folgenden Informationen der Firma „Metalog“:
Lernprojekt.
Explizite und implizite Regeln sind Ausdruck einer jeden Kultur. Ob es sich dabei um die Kultur einer Volksgruppe oder aber um Firmen- oder Abteilungskultur handelt – wie auch immer: Regeln bestimmen das Zusammenleben. Der Umgang mit fremden Regeln ist Hauptthema dieses Lernprojekts.
Ich setze es in Führungs- und Kommunikationstrainings mit Nachwuchskräften oder jungen Führungskräften ein. Da ich fast ausschließlich mit Filialunternehmen arbeite gibt es immer viele Möglichkeiten, das Material zu nutzen. Die (Nachwuchs-) Führungskräfte werden oft versetzt und müssen sich auf immer neue (informelle) Regeln in den Filialen einlassen. Das ist sowohl im wahren Leben, als auch in dieser Übung nicht einfach. Die Übung ist von der reinen Durchführung her auf 20-25 Min. angesetzt und damit komme ich gut hin. Dazu kommt aber auch noch die intensive Auswertung mit Feedback und Lösungsvorschlägen für die Umsetzung im Alltag. Diese Auswertung ist sehr spannend, weil es auch um die Themen „Regelbrüche, eigene Regeln, Ignoranz und Toleranz“ geht.
Damit nutze ich dann eine gesamte Arbeitseinheit (90 Min.). …und DAS IST ES WERT! 🙂
Wie funktioniert die Übung?
Die Materialien werden auf insgesamt vier Tischen verteilt. Die einzelnen Tische sind jeweils von den anderen Gruppen nicht einzusehen. Dazu dient die Raumteilung mit Hilfe von Moderationswänden. Jede Gruppe erhält ein Anleitungsblatt mit allen Hinweisen zum Ablauf. Auf diesem Anleitungsblatt sind die Regeln der einzelnen Tischgruppen erklärt. Ziel ist es, so viele Chips wie möglich zu erspielen. Nach einer Übungsrunde, um die Regeln zu lernen, darf nicht mehr gesprochen werden. Jetzt beginnt ein intensives nonverbales Spektakel, in jeder Runde zeigen die Teilnehmer ihre Schadenfreude dem Verlierer der Runde am eigenen Tisch. Ein Audiomitschnitt wäre etwa so: „Kchchchi, hihi…gigglegiggle…psssssst!“
Dann kommt der Moment der Wahrheit und an jedem Tisch wird derjenige mit den meisten gewonnenen Chips in die nächste Gruppe geschickt.
Danach gibt es zwei Möglichkeiten:
Die Gruppe beginnt einfach zu spielen oder die Gruppe beginnt mit der Erklärung der Regeln. Natürlich nonverbal. In 98% der Fälle ist es so, dass die Gruppe anfängt zu spielen und der neue Mitspieler gnadenlos verliert.
DAS ist dann der Moment, wo es die Ähnlichkeit mit „Fist of Zen“ bekommt. Die Teilnehmer lachen schadenfroh drauf los. Sie lachen Tränen und damit kein Laut über die Lippen kommt, weil dies verboten ist, stopfen sich einige Teilnehmer auch gerne mal ein Taschentuch, einen Jackenärmel oder die Faust in den Mund.
Diese blanke Schadenfreude, das stumme Lachen, das sehe ich genau so in der TV-Show. Der arme Tropf, der die nächste schmerzhafte Aufgabe lösen muss, während sich die anderen Teilnehmer über ihn kaputtlachen, natürlich auch schweigend, denn sprechen ist auch bei „Fist of Zen“ verboten.
Der arme Tropf im Seminarraum, der vom Gewinner mit vielen Spielchips ganz schnell zum absoluten Looser wird. Ein Fest, auch das auszuwerten. Am Ende steht aber nicht selten auch ein Gewinner, der sich schnell auf die neuen Regeln einlässt, sich nicht durch die Schadenfreude der anderen abbringen lässt und damit Punkte holt.
Ebenso wie bei „Fist of Zen“.
Noch vor einiger Zeit habe ich die Übung sehr selten eingesetzt, weil ich das Gefühl hatte, dass da weniger drin steckt.
Vielleicht lag es an meiner Anleitung? Jetzt bin ich von der Wirksamkeit der Übung absolut überzeugt.