Bei aller Aktivität ist es einfach so, dass hier und da in einem Workshop auch mal Fakten auftauchen müssen 😱😱😱
Das ist eine krasse Erkenntnis, aber besser du erfährst es jetzt und hier von mir und kannst gegensteuern oder du schlidderst einfach hinein, in die kleine Bullet-Point-Falle. Dies, meine lieben Leser:innen, dies ist keinesfalls ein PowerPoint-Bashing.
Ich mag Microsoft sehr und das Office-Paket mit all seinen Tools, das macht Sinn. Es ist ja nicht erfunden worden, um dich zu ärgern, sondern um unterstützend zu wirken. Aber das gilt auch für die Apple-FanGirlsboys, denn auch mit Keynote und Pages kannst du entsetzlich langweilig sein.
Es ist immer nur die Frage: In welchen Händen sind die Programme gut aufgehoben?
In Bezug auf kreative Präsentationen in den allerwenigsten Händen, das möchte ich behaupten. Ich habe schon ganz fantastische PowerPoint- oder Keynote-Präsentationen von Menschen gesehen, die mich tief beeindruckt haben oder die mich urkomisch und zum Totlachen schlicht vom Stuhl gehauen haben. Ich sag nur BerlinLetters 2018, Doro Ottermann. Ganz großes Kino – und gelernt habe ich auch etwas. Der Moment, in dem du realisierst, dass die Präsentation vorbei ist, ist so unsagbar traurig: „Och, schooon?“
Und nein: Ein buntes Flipchart abzufotografieren, um es dann in eine Präsentation einzubauen, das macht noch keine schöne Folie und interaktiv ist es sowieso nicht.
Kurz gesagt: Auch mit Flipchart, Pinnwand und Tafel bist du hervorragend in der Lage, deine Teilnehmenden bis zur Erschöpfung zu langweilen. Mancher braucht noch nicht einmal dies und wieder anderen klebst du so sehr an den Lippen, dass du keine Lust hast, daran etwas zu ändern, um womöglich selbst aktiv im Workshop mitzumachen.
Heute geht es hier um Bullet Points, die Fakten transportieren und wie du sie so in deine Veranstaltung integrieren kannst, dass sie deinen Teilnehmenden wirklich hilfreich sind.
Was sind eigentlich Bullet Points?
Einfach übersetzt sind das Aufzählungszeichen oder Spiegelstriche, oder wie immer du sie nennst.
- Dabei kommen sie so unschuldig daher.
- Es ist so einfach.
- Schwupps, schon hast du dein Wissen im besten Fall in mundgerechte Stücke zerlegt.
- Du kannst gar nichts dagegen machen.
- Du wolltest ja nur eben schnell eine Checkliste mit den Inhalten erstellen, oder?
- Wie war das noch? Menschen lieben Listen?
- Merkste was?
- Ganz schnell kommst du in den Wahn, dein wichtiges Wissen selbst in Bullet Points zu unterteilen.
- Wenn man einmal damit angefangen, hat, dann kann man nur schwer wieder damit aufhören.
- Das kennst du auch, oder?
- Wahrscheinlich erlebst du das schon, wenn du einfach beschlossen hast, wichtige Fakten zu deinem Workshopthema zu sammeln.
- Warum diese Fakten dann also nicht einfach auf eine Folie klatschen? Oh vooorsichtig! Hier wirst du gefährlich!
- SEO-Experten jubeln ja ob der Möglichkeit, Aufzählungen zu verwenden. Angeblich liebt der Google-Algorithmus sowas. Aber deine Präsentation ist eben kein Blogbeitrag.
- Nun, wenn dieser Blogbeitrag jetzt nicht gleich durch die Decke geht, also, dann weiß ich auch nicht weiter.
- Oha, jetzt bin ich hier auch in einer Bullet-Point-Schleife gefangen.
- Hiiiilfeeeee!
Entkommen!
Klar, du würdest die Inhalte aus so einer Liste in der Veranstaltung sicher gerne selber perfomen. Frag mich mal, das macht ja auch Spaß! Aber das ist eben langweilig. Also, für die anderen, die nicht weglaufen können oder dürfen. Also die, die dir zuhören müssen, wie du dich in dein Lieblingsthema hineinredest und nicht mehr aufhörst.
Kurz gesagt: Ein paar Fakten schaden deinem Workshop nicht. Jetzt geht es aber darum, deine Teilnehmenden mitzunehmen und sie mit dem Thema zu verbinden. Für diesen Fall habe ich ein paar Ideen, damit du nicht alle deine schönen Fakten vorlesen musst, sondern die Teilnehmenden dürfen selber lesen und deine schönen Fakten sinnvoll verknüpfen. Damit spielen, sich daran reiben und diskutieren.
Weißt du, was dann passiert, wenn sie das machen? Sie lernen! Krass, oder?
Damit deinen Teilnehmenden genau das passiert, habe ich hier mal sechs Tipps zusammengetragen, wie du deine Teilnehmenden mit deinen Bullet-Points verknüpfst.
Für alle sechs Tipps gilt dies
Du zeigst deine Bulletpoints entweder:
- auf einer PowerPoint- oder Keynotefolie
- teilst ein Word-Dokument/ Google-Doc, pdf etc.
- über die Dokumentenkamera zeigst du dein Flipchart, Sketchbook, ein Notizblatt oder ein schick dekoriertes Klemmbrett
Auf allen diesen Dokumenten können deine Teilnehmenden [auf den meisten Plattformen] kommentieren. Du gibst die Zeichenwerkzeuge frei oder du erklärst, wo es die gibt und wie sie funktionieren.
Oder dies –>
Außerdem kannst du deinen Teilnehmenden ein Dokument mit den entsprechenden Informationen vorweg senden oder [wenn möglich] auch im Chat zum Instant-Download zur Verfügung stellen.
Oder dies –>
Du nutzt den Sessionbutler! Dazu später mehr. Nur soviel schon mal an dieser Stelle: Richtig tolles Tool!
Du öffnest das Dokument oder die Teilnehmenden öffnen es. Dann könnten dies Anweisungen an deine Teilnehmenden sein:
- Teilnehmende vergeben Schulnoten
- Teilnehmende bestimmen die Reihenfolge
- Teilnehmende diskutieren die Rangfolge
- Teilnehmende clustern nach persönlicher Wichtigkeit
- Teilnehmende erklären Fakten
- Teilnehmende verknüpfen die Praxis
Selbstverständlich wählst du nicht alle aus, sondern nur das, was für dein Thema, deine Zielgruppe und/oder dein Zeitbudget passt.
1. Teilnehmende vergeben Schulnoten
Das ist ganz einfach. Dokument öffnen und alle Bullet Points erhalten von den Teilnehmenden eine Schulnote im bekannten Spektrum von 1-6. Wenn du genau 6 Punkte hast, dann machst du deinen Teilnehmenden damit schon ordentlich Kopfzerbrechen, weil sie sich dann entscheiden müssen, wie sie die Noten verteilen, denn jede Note darf nur einmal vergeben werden.
Wenn du hier mehr als sechs Bullet Points zur Verfügung stellst, dann heißt das, dass die nicht bewerteten Points deinen Teilnehmenden noch viel weniger wichtig sind, als die anderen, die sie mit höheren Schulnoten bewertet haben.
In diesem Fall würde ich die Ergebnisse so stehen lassen. Ich würde es hier als Stimmungsbild verstehen, um z.B. einen Einstieg in ein Thema zu haben. Ebenso kannst du die Bandbreite sichtbar machen, mit der dieses Thema betrachtet werden kann. Trotzdem haben sich deine Teilnehmenden mit diesen Inhalten auseinandergesetzt, weil sie ja alle Punkte erstmal lesen und verstehen mussten, um ein Voting abzugeben.
„Mit welchem dieser Aufzählungspunkte könnt ihr so gar nichts anfangen?“
Eine Sache ist aber auf jeden Fall wichtig –> Du solltest auf jeden Fall die Fragen beantworten, die deine Teilnehmenden inhaltlich dazu haben oder ihnen sagen, an welcher Stelle im Rahmen der Agenda du auf diesen Punkt und diese Frage eingehen wirst.
Wenn du doch mehr aus dieser Übung machen möchtest, dann bitte die Teilnehmenden doch einfach um diese schnelle Einschätzung: „Bewertet bitte die einzelnen Aufzählungspunkte mit dem Schulnotensystem von 1 – 6 hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit in der Praxis/ Aktualität/ Wichtigkeit im Unternehmen/ etc.“
2. Teilnehmende bestimmen die Reihenfolge
Hier geht es um die fachliche Reihenfolge, in der du als Trainer/in die Inhalte präsentierst. Du weißt, dass alle Punkte wichtig sind, aber deine Teilnehmenden bestimmen mit ihrer Sicht auf die Inhalte oder ihrem Vorwissen, in welcher Reihenfolge die einzelnen Inhalte bearbeitet werden sollen. Das kannst du z.B. dann auch im Rahmen einer Agenda so vorstellen.
Du kannst dazu wiederum eine Abfrage auf einer Folie machen oder du lässt die Teilnehmenden mit Hilfe des Umfragetools entscheiden.
Umfragetool
Beim Einsatz des Umfragetools auf der Plattform, die du für dein Online-Event nutzt, kannst du das Ergebnis sehr konkret ablesen. Das ist auch die glaubhafteste Abstimmung, wenn du Teilnehmende hast, die sehr viel Wert auf eine solche Präzision legen. Das gilt auch, wenn es die Gruppe erfordert, z.B. eine sehr große Gruppe (Übersichtlichkeit!). Veröffentliche das Ergebnis, wenn alle ihre Wahl getroffen haben. Erstelle davon einen Screenshot der gewählten Reihenfolge und setze diesen als Agenda für den weiteren Verlauf deiner Veranstaltung ein.
Abfrage auf der Folie
Bitte die Teilnehmenden auf der Folie zu markieren, welches Thema ihnen am Wichtigsten ist. Du beginnst dann mit dem Thema, das die meisten Markierungen erhalten hat. Es könnte sein, dass einzelne Themen für die Teilnehmenden gar nicht wichtig sind. Möglicherweise haben die Teilnehmenden aber mehr Bedarf an den Themen, die sie markiert haben, so dass du dir hier mehr Zeit für die Themen und die Fragen der Teilnehmenden nehmen kannst.
Gestalte die Themenwahl auf jeden Fall anonym, damit sich alle Teilnehmenden zutrauen, ihre gewünschten Themen anzukreuzen. Wenn du die Teilnehmenden bitten würdest, ihren Namen neben ihren Wunschthemen zu notieren, dann würde vielleicht der Gruppendruck entscheiden, das ist nicht für alle zielführend: „Ich kreuze mal das an, was die anderen (Kolleg:innen? Vorgesetzten?) auch nehmen!“
Wenn das Ergebnis feststeht, dann beginnst du mit dem Thema, das die größte Zustimmung erfahren hat.
Sofern du eine Präsentation als strukturierendes Element benutzt, sollte sie in so viele Teile aufgeteilt sein, wie es Einzelthemen gibt. Du kannst dann leichter zwischen deinen Präsentationen oder anderen Materialien wechseln, als innerhalb einer einzelnen Präsentation zwischen den Folien zu navigieren. So behältst du die Übersicht über deine Themen und Abläufe.
Aaaaber eine Sache ist wichtig!
Klammere dich beim Vermitteln der einzelnen Inhalte NICHT an einen Vortrag. Baue hier möglichst viele Interaktionen für deine Teilnehmenden ein, damit sie auch wirklich aktiv lernen. Nutze dazu die gesamte Bandbreite, die dir so ein Online-Meetingraum an Aktivitäten ermöglicht.
3. Die Teilnehmenden diskutieren die Rangfolge
Wunderbar, jetzt geht es rund, jetzt werden deine Teilnehmenden zum ersten Mal so richtig aktiv mit deinem Stoff. Hier nehmen sie deine Bullet-Points mal ordentlich auseinander. Im 1. Tipp gab es erstmal nur unverfänglich die Schulnoten, hier geht es darum, mit guten Argumenten eine echte Rangfolge hinzubekommen. Das sollte natürlich für dein Thema auch sinnvoll sein. Du musst nichts diskutieren lassen, was eh keine Veränderung bringt. Aber wenn es z.B. um Eigenschaften von Führungskräften, Coaches oder Trainer:innen geht, da kommt Schwung in die Bude. Hier könnten auch Werte diskutiert werden und wie man sie im beruflichen Kontext leben kann.
Alle Themen, rund um Eigenschaften oder Kompetenzen sind hier perfekt. Wenn du das noch nicht erledigt hast, dann baue deine Inhalte genau so auf, dass die Diskussionen rund um die Bullet-Points in Breakout-Sessions möglich ist. Nach meiner Erfahrung geht es da auch mal ordentlich zur Sache und es gibt wahnsinnig viele Aha-Momente, ganz besonders, wenn du hier mit Gruppenräumen/Breakout-Sessions arbeitest. Besonders erkenntnisreich ist es, wenn viele verschiedene Sichtweisen vorhanden sind. Hast du schon mal die begeisterten Augen gesehen, wenn die Teilnehmenden wieder aus den Diskussionen zurückkehren? Hier lohnt es sich sogar, noch ein paar Minuten mehr Diskussionszeit zu geben.
4. Teilnehmende clustern nach persönlicher Wichtigkeit
Jippiehh! Hier kommt der Sessionbutler ins Spiel. Der Sessionbutler ist ein wunderbares Onlinetool, bei dem die Teilnehmenden einen Kartenstapel haben, den sie nach persönlicher Wichtigkeit sortieren. Ja, kaum zu glauben, oder? Außerdem besteht die Möglichkeit die Teilnehmenden zu bitten, aus dem Gesamtstapel eine persönliche Rangfolge zu erstellen.
Den Kartenstapel, den kannst du ganz nach eigenen Wünschen gestalten. Wie viele Inhalte oder Fachwissen du hier verknüpfst, das bleibt ganz dir überlassen. Vom Sprachtraining, über Prüfungsvorbereitung und Trainings in erster Hilfe, hin zu Persönlichkeitsthemen, kannst du hier alles abdecken.
Total cool finde ich, dass du diesen Kartenstapel für eine bestimmte Aufgabe nur einmal anlegen musst. Dann hast du einen einzigen Link, den du teilst, aber dennoch öffnet sich für jeden deiner Teilnehmenden ein anderer Raum, wenn er diesen Link anklickt. Das bedeutet, dass es völlig egal ist, ob du 5 oder 25 Teilnehmende hast.
Du kannst diese Aufgabe auch stellen und eine aktive Pause einleiten oder die Aufgabe stellen, um sie vor Besuch deiner Live-Session zu erledigen.
Wenn du jetzt verwirrt bist, dann kann ich das gut verstehen, das klingt ziemlich crazy. Dafür, dass es sich hier um ein Onlinetool handelt! Aber es ist perfekt durchdacht und du solltest dich unbedingt mal dort hinein klicken. Am besten jetzt gleich. Herrje, während ich das schreibe, werde ich ganz hibbelig, weil ich hoffe, dass du das Tool gleich mal ausprobierst und dabei genauso viele Ideen in deinem Kopf herumschwirren, wie bei mir. Nein, das ist mal kein Affiliate-Link. Das Tool ist eben einfach mal eine Empfehlung.
Ich mache mal schnell weiter, mit Tipp nur. 5.
5. Teilnehmende erklären Fakten
Das ist eine gute Inventurübung, bei der du schon feststellen kannst, welches Wissen bereits im Raum vorhanden ist und welche Inhalte die Teilnehmenden besonders intensiv benötigen.
In einer kleinen Gruppe kannst du die Lerninhalte zeigen und die Teilnehmenden bitten, sich einen der Bullet-Points auszuwählen, um zu erklären, was es inhaltlich damit auf sich hat. Das könntest du aber auch auf der Folie, also auf dem Whiteboard, also anonym abfragen oder im Chat. Außerdem könntest du die Teilnehmenden wieder bitten, sich das gegenseitig in Breakout-Sessions zu erklären und nur die Begriffe, bei denen niemand genau weiß, was sich dahinter verbirgt, die werden am Ende im Plenum besprochen. Aber auch dort kann zunächst gefragt werden, ob sich vielleicht jemand aus den anderen Gruppen findet, der diesen Fall oder diese Fakten erklären möchte.
Mir fällt hier auch gerade noch die Methode des Experten-Speed-Datings ein, die ich hier in einem Blogbeitrag beschrieben habe. Im Gegensatz zu den dort gewählten Prüfungsthemen könnten sich die Teilnehmenden einen Teil des Fachwissens, das du mitgebracht hast oder zeigst auswählen und es mitnehmen in ein Speed-Dating, um darüber zu sprechen.
Du siehst, du musst gar nichts vorlesen. Du kannst das Wissen ja später in einem Test oder Quiz abprüfen und du wirst feststellen, dass sich die Lerninhalte auf diese Weise schön ganz schön festgesetzt haben. Gib der Sache eine Chance und probiere das nach und nach aus.
6. Teilnehmende verknüpfen die Praxis
Warum sollten deine Teilnehmenden in dein Training kommen, wenn sie nichts für die Praxis mitnehmen? Pfui, das ist sehr ketzerisch gefragt.
Sowohl in der Ausbildung oder in einer Fortbildung, in der es um harte Fakten geht brauchen wir einen Transfer in die Praxis. Viele vergessen das und damit verlierst du die Chance, eine echte Veränderung zu ermöglichen. Transfer beginnt ja nicht erst zum Ende einer Veranstaltung, Nein, im besten Fall beginnt der Transfer schon vor dem Training.
Vor dem Training?
Ja, indem du genau weißt, was du in diesem Training erkunden willst oder musst. Gibt es ein Projekt, das du unbedingt umsetzen möchtest? Dann brauchst du den Input aus einem Training. Sind Fertigkeiten oder Fakten notwendig, um eine bestimmte Technik anwenden zu können?
Ich habe erst jüngst entdeckt, warum ich nur in meinen Prüfungsvorbereitungstrainings Übungsaufgaben angeboten habe. Klar, hier kommt es darauf an, dass sich die Auszubildenden an das Wording gewöhnen. Sie sollen die Art der Aufgabenstellung verstehen und damit umgehen können. Das finde ich wichtig, damit sie motiviert sind und die Prüfung gut bestehen, was ich sehr lohnenswert für den Einstieg ins Berufsleben finde.
Aber in allen anderen meiner Trainings gibt es keine Übungsaufgaben. Nie, nein! Im Flipcharttraining gebe ich keine Übungsaufgaben, nachdem wir uns gemeinsam durch Icons gezeichnet und Buchstaben gelettert haben. Wir legen die Basis und dann geht es los. Du überlegst, was du damit machst. Welches Flipchart brauchst du als nächstes und dann baust du dir das zusammen oder wir bauen das gemeinsam zusammen.
Du kannst zwar kleine Zeichnungen trainieren aber ich würde z.B. nie üben und dafür irgendwo eine Flipchartvorlage abzeichnen. Wenn ich eine Vorlage sehe oder eine Idee dazu habe, dann zeichne ich das gleich so, oder zumindest im Entwurf, dass ich da auf jeden Fall ein eigenes Flipchart draus machen könnte. Du findest das doof oder schwierig?
Wie du willst, aber es gibt diese Aufgaben nicht, weil ich sie selbst nie bearbeiten würde und ich auch nicht möchte, dass du deine Zeit damit verplemperst. Ich löse in Onlinekursen nie Aufgaben, ich mache nie Hausaufgaben, wenn es welche gibt.
Warum nicht?
Weil ich die Kurse immer besuche, wenn ich sie dringend, am besten gestern für die Umsetzung eines eigenen Projekts brauche. Wenn ich einen Kurs buche, dann habe ich immer einen konkreten Wunsch, was ich mit dem Wissen sofort anfangen möchte und es macht mich irre, wenn ich Aufgaben lösen soll. Ich würde viel lieber an eigenen Sachen arbeiten und mich dazu austauschen.
Manchmal denke ich, ich bin damit alleine. Besonders dann, wenn ich die Teilnehmenden bitte, einen konkreten Fall mitzubringen oder ein Flipchart mitzubringen, das sie optimieren möchten. Ich habe mich dann immer gewundert, dass das kaum jemand genutzt hat.
Manchmal wussten die Teilnehmenden gar nicht, wie ich das gemeint habe. Das war für mich echt nicht zu verstehen. Jetzt fange ich gerade an, das anders zu formulieren und allen, die zu mir kommen, weil sie eine Idee haben, was sie konkret lernen wollen, denen sende ich eine herzliche Umarmung. 💖Beim Coaching/Mentoring, da genieße ich das immer so sehr. Da ist es nämlich genau so.
Was hat das jetzt mit deinen Fakten zu tun?
Meine Bitte an dich ist, dass du so oft wie möglich in diesem Rahmen kleine Wiederholungsschleifen drehst, bei denen du deine Teilnehmenden fragst, was ganz genau sie mit dem Gelernten in der Praxis, gleich morgen anwenden werden und wie.
Das funktioniert – du ahnst es – sowohl in einer kleinen Gruppe im Plenum, als auch mit Breakout-Sessions in Kleingruppen.
Wann hast du das letzte Mal gefragt, für welchen ganz konkreten praktischen Fall deine Teilnehmenden in deinem Kurs/Training/Event sitzen?
Und zack, das waren sie auch schon, meine sechs kurzen Impulse, wie du aus dem Bullet-Point-Blues herauskommst. Ich hoffe, dass etwas dabei war und wünsche dir ganz viel Spaß beim Umsetzen, sowohl im Live-Onlinetraining, als auch im Präsenztraining. Sicher hast du gemerkt, dass diese Tipps in beiden Fällen einsetzbar sind.
Lass mich gerne in den Kommentaren hier unter dem Beitrag wissen, was deine Idee dazu ist, oder welchen Tipp du gleich im nächsten Training ausprobieren wirst.