A wie Aufteilung
Für deine Agenda kannst du verschiedene Aufteilungen wählen:
- lineare Aufzählung mit Aufzählungszeichen,
- alle Programmpunkte aufgereiht an einer Schnur, eingebettet in eine Landschaft, Boot, Haus vom Nikolaus, Dings also einen Programmpunkt nach dem nächsten, aber eben nicht zwangsläufig von oben nach unten,
- Chaotisch auf dem Blatt verteilt und danach wird mit Nummern und Pfeilen Struktur und eine Reihenfolge ergänzt.
B wie Bilder einfügen
Das wichtigste auf deiner Agenda ist der TEXT, denn ohne Text wird deine Agenda zu einem Bilderrätsel, was für deine Teilnehmer wenig zielführend ist.
Nicht jeder ist zudem ein Rätselfan. Ich z.B., ich hasse Bilderrätsel, mich macht das irre und ich bekomme sofort sehr schlechte Laune. Also sieh zu, dass du erstmal deinen Text auf die Agenda bringst.
Damit deine Teilnehmer aber Lust auf deine Agenda haben, fügst du im nächsten Schritt kleine Bilder hinzu. Das müssen keine aufwendigen Zeichnungen sein, sondern es sollten möglichst einfache kleine Icons sein, die deinen Text unterstützen.
Merke:
Erst der Text, dann die kleinen Bilder!
Dieses folgende Flipchart z.B. geht so GAR NICHT! Hörst Du? Gar nicht! Punkt. –>
…und das nicht nur wegen der völlig falschen Marker, die der Veranstalter mir dort auf dem Flipchartständer plaziert hat!
Aber ich wusste es nicht besser!
Es war zu Beginn der Zeit, in der ich anfing, mich intensiv mit dem Visualisieren auseinander zu setzen. Das würde ich so heute nicht mehr machen. Aber Menschen entwickeln sich im Laufe der Zeit und das ist auch gut so. Ich weiß noch ungefähr, worum es ging aber das ist einfach so nicht gut. Hier fehlen die Worte!
Inspiration dazu findest du z.B. hier in diesem schönen Buch oder auf meinem Pinterest-Account oder in meinem Onlinekurs. Pssst! In diesem Kurs lernst du, wie du aus einfachen Grundformen die unterschiedlichsten kleinen Bildchen oder Icons kombinierst.
C wie C.I.-basierte Farben
Farbe ist immer so eine Sache. Damit deine Agenda nicht zu einer wilden Farbexplosion wird, solltest du dich in deiner Farbauswahl beschränken. Am einfachsten ist es, wenn du dich mit den Farben an deiner Corporate Identity, deinen Corporate Colors, deiner Logofarbe oder den Farben deiner Kunden orientierst.
Agenda zum Visual Thinking Workshop in Belgrad im April 2019 in den Farben von BRIDGE Communication.
Die Faustregel, die du auch in meinen Basic-Flipcharttipps lesen kannst, ist immer 2-3 Farben + grau + schwarz auszuwählen.
Wenn du für viele verschiedene Kunden arbeitest, dann können das immer wieder andere Farben sein. Wenn du hauptsächlich für dich arbeitest, also in offenen Trainings, dann solltest du dir deine Farben auswählen. So kannst du dir über einen bestimmten Farbcode, aber auch über einen bestimmten Stil dein Markenzeichen aufbauen.
Bei mir wechseln die Farben über die Jahre gerne mal. War es von 2005 bis 2016 bei den Neulandmarkern die Farbe 201, weil sie gut zu meinem damaligen Logo passte, so ist es heute die Farbe 704, weil mein Logo eben aktuell pink ist.
Ich liebe die Kombination mit blau und habe in diesem Jahr besonders meine große, große Liebe zu dunkelblau neu entdeckt.
Hier suche ich noch die perfekte Mischung, verwende deshalb aber auch gerade gerne die 304. Auf meinen aktuellen Flipcharts findest du die Kombination dunkelblau und pink daher einfach immer wieder.
Agenda-Entwurf für die Stiftvisite 2 in meinen aktuellen C.I.-Farben.
Noch ein Tipp für Coaches:
Wenn du während deines Coachings visualisierst, dann lass einfach deinen Coachee eine Farbkombination aussuchen. Das stärkt noch einmal mehr die Bindung an die Ergebnisse.
Ganz wichtig ist dieser Hinweis:
Unbedingt über Farben wissen solltest du noch, dass du Farben nicht nach ihrem Vorkommen in der Natur einsetzen solltest, sondern nach der Aufgabe auf dem Flipchart.
Für deine Agenda könnte das heißen, dass du deine Programmpunkte in bestimmten Farben hervorhebst. Aufgaben, die die Teilnehmer erledigen sollen in einer anderen Farbe und die Zeiten wieder in einer anderen Farbe.
D wie Demo
Also hier geht es nicht um den Protest, sondern um Demo, wie Demonstration, also einfach ein paar visuelle Beispiele für deine nächste Agenda. Voilà!
Eine zauberhaft motivierende Idee, wie ich finde. Alles das, was ich von einem guten Seminartag erwarte. Leider musste ich die Erfahrung machen, dass immer irgendwas davon fehlt…
Als ich das Flipchart dem Ehemann begeistert zeige, antwortet er, dass er sich beim Lesen dieser Agenda glatt mal übergeben müsse, sollte ihm je jemand ein solches Flipchart entrollen, so morgens um 9 Uhr. Es ist aber auch nicht leicht…
E wie Einheitliches Bild
Deine Agenda sollte ein einheitliches Bild mit deinem Begrüßungsflipchart und deinen anderen Flipcharts ergeben. Einerseits schaffst du das mit Farben, andererseits aber auch mit Themen, die deine Flipcharts bestimmen.
Stelle dir immer die Frage, welches Thema deine Veranstaltung bestimmt
Das könnte z.B. das Thema Rummelplatz sein, dann gestaltest du deine Flipcharts mit Hilfe kleiner Motive, die dazu gehören. Vielleicht ist dann auf deinem Begrüßungsflipchart ein Kettenkarussell, weil du mit deinen Teilnehmern zu einem bestimmten Thema hoch hinaus fliegen möchtest.
Dabei bist du flexibel, aber doch noch mit den Menschen oder dem Thema verbunden. Ganz so, wie du es aus einem Kettenkarussell kennst. Deine Agenda könnte dann z.B. ein Riesenrad sein und jedes deiner Themen steht in einer Gondel. Den FlipchartFriday dazu findest du hier.
Auf diesem Flipchart ist das Riesenrad nicht als Agenda dargestellt, grundsätzlich ist es aber das perfekte Bild einer Agenda.
Birgt dieses Thema Konflikte oder Kontroversen, dann könntest du dies mit einer kleinen Illustration eines Autoscooters unterstützen.
Mein persönliches Humorlevel würde hier aber wohl auch gerne eine kleine Schießbude zeichnen. Wenn man denn manchmal so könnte, wie man wollte…
F wie Fehler
Fehler passieren
Manche Fehler lassen sich gut kaschieren oder entfernen.
Manche Fehler lässt du einfach stehen.
Manche Fehler entdeckst du erst Wochen später, wenn du dir mal wieder die Fotos des Events vornimmst, für das du dein Flipchart erstellt hast.
Dann ist es dir erst peinlich, aber dann wird dir irgendwann klar, dass du das nun auch nicht mehr ändern kannst. Sicher, das ist blöd, aber auch irgendwie menschlich.
Jeder Fehler auf deinem Flipchart bietet dir die Chance, wieder einmal an deiner Fehlertoleranz zu arbeiten.
Das bedeutet nicht, dass du schlampig arbeiten sollst, das heißt nur, dass Fehler nun mal passieren. Ganz besonders dann, wenn du deine Flipcharts live gestaltest. Das sind stressige Situationen und du hast so viele Dinge im Kopf, auf die du in diesem Moment acht geben musst.
Da fällt dir ein vergessener Buchstabe ganz einfach nicht auf.
Das klingt jetzt so weise. Aber ich verrate dir etwas: Ich habe Jahre über Jahre gebraucht, um diese Haltung einzunehmen. Dabei haben mir meine Erfahrungen in Improtheater und Impro-Comedy sehr geholfen. Es hat mich gelassener gemacht und DAS, das ist echt wichtig für mein Wohlbefinden und meinen Blutdruck. Das kannst du mir wirklich glauben.
Du möchtest doch einen kleinen Tipp?
Im Blogbeitrag „Das kleine ABC für dein Begrüßungsflipchart – Teil 2“ findest du unter dem Punkte „R wie Rechtschreibung und Fehler“ ein paar Ideen, wie du ganz konkret deine Fehler behandeln kannst.
G wie Ganze Sätze
Schreibe auf deinem Flipchart keine ganzen Sätze. Punkt. Das gilt auch für deine Agenda! Gut gewählte Stichworte reichen hier aus. Nächster Punkt.
H wie Haftnotizen
Haftnotizen, Klebezettel, Moderationskarten oder Estatics. Ganz egal was du verwendest oder wie es heißt. Du schreibst deinen Text auf diese Zettel und heftest, klebst oder pinnst ihn auf deine vorbereitete Agenda. Ganz egal, ob auf dem Flipchart oder der Pinnwand.
Mit diesen (Haft-)Zetteln bleibt deine Agenda agil. Du planst deinen Workshop oder dein Thema, doch letztlich bestimmt deine Gruppe, was hier passieren wird.
Das gilt besonders für gruppendynamische Aktivitäten oder Ideenfindungs-Workshops. Hier bist du gut beraten, wenn du die einzelnen Themen flexibel im Zeitraster herumschieben kannst. Ich bin mittlerweile ein großer Fan der Estatics, weil sie viel besser halten als Klebezettel, ich also weder Kleber noch Pins benötige, um sie an Ort und Stelle zu halten.
Man kann aus den Estatics auch so schöne Pfeile und andere Sachen herausschneiden. aber diese Geschichte erzähle ich dir ein anderes Mal.
I wie Initialwort
Wie wäre es mit einer Gestaltungsidee?
Passender wäre an dieser Stelle ein Akronym oder sogar Apronym, aber A war hier leider schon aus. Deshalb habe ich mich für das Initialwort entschieden, weil das auch irgendwie richtig ist.
Ein Initialwort ist ein aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Worte gebildetes Wort.
In diesem Fall nehmen wir ein Wort und zerlegen es in Wörter, die mit dem zu behandelnden Thema zu tun haben.
Hä?
Wir nehmen hier als Beispiel das Wort AGENDA und zerlegen es in Wörter, die etwas mit unserem Thema zu tun haben. Hier also nur ein einfacher Ablauf eines Meetings oder einer kreativen Sitzung.
Das Wort Agenda ist auch ein dankbar kurzes Wort für andere Themen. Vielleicht gibt es aber auch einen Fachbegriff, der sich in diesem Fall besser für deine Agenda eignet?
J wie Ja oder Nein!
Ja oder Nein zur Agenda! Das klingt wie eine Parole aus dem Wahlkampf. Man könnte meinen, dass es hier zwei verhärtete Fronten der Ja- oder Nein-Front gibt.
Sorry! Dieses Flipchart ist natürlich keine Agenda, passt aber zur Aussage „Ja-Nein!“ und ich hatte so Lust drauf. Ist nicht schlimm, oder?
Aber so offen habe ich das noch nicht erlebt. Ich bin selbstverständlich dafür, sonst würde ich diesen aufwendigen Blogbeitrag sicher nicht verfassen.
Für mich ist eine Agenda ganz selbstverständlich und ich werde irre, wenn man mir eine Agenda vorenthält. Ich möchte wissen, was mich erwartet. Jetzt!
Wenn jemand keine Agenda schreibt, dann ist das vielleicht einfach aus der Unwissenheit heraus. Das lässt sich zum Glück schnell abstellen.
Für mich geht es hier nicht um die Frage, ob es grundsätzlich eine Agenda geben sollte
Dem werden wohl alle zustimmen. Hier geht es für mich um die Frage, ob die Agenda auf einem Flipchart stehen sollte, oder nicht. Manchmal wird eine Agenda auch nur der Seminarunterlage zugefügt, oder – leider – per PowerPoint an die Wand projiziert.
Das finde ich beides nicht ausreichend. Bei einer PowerPoint-Präsentation ist eine stetige Darstellung der Agenda einfach nicht gegeben und in der Seminarunterlage muss ich die Agenda einfach immer wieder aufblättern. Für mich gehört eine Agenda an die Wand. So weiß ich als Teilnehmer zu jeder Zeit, an welcher Stelle im Programm wir gerade sind.
Eine Kombi ist eine sehr gute Lösung. Der Vorteil einer Agenda in der Seminarunterlage ist, dass du sie sehr ausführlich gestalten kannst. Die Agenda im Raum kannst du dann etwas kürzer halten, so hast du eine gute Kombination.
Also, JA! zur Flipchart-Agenda an der Wand.
K wie Kariert oder blanko
Klarer Fall: Blanko!
Das bezieht sich auf das Flipchartpapier. Ich betone es immer wieder überall:
Dreh das Papier um! Die Karos gehören nach hinten! Punkt. Blanko rules. Nächster Punkt.
L wie Lernziele
Ich habe schon gesehen, dass manchmal auch Lernziele mit in die Agenda geschrieben werden. Grundsätzlich eine gute Idee, um die Teilnehmer davon zu überzeugen, dass es hier etwas zu lernen gibt, das für sie einen Sinn ergibt.
Leider macht das die Agenda sehr voll, wenn du die Lernziele besonders präzise formulieren möchtest. Der Fall tritt z.B. bei Fachwirtprüfungen oder Ausbildereignungsprüfungen ein. Es wird schwierig, dabei die Übersicht zu behalten. Außerdem sind Lernziele in ganzen Sätzen formuliert, so dass das für mich immer speziell ist. Wie du weißt (siehe G) schreibe ich keine ganzen Sätze auf Flipcharts.
Was tun?
Ich drucke Lernziele entweder auf Din A5 oder Din A4 aus und hänge sie an ein extra vorbereitetes Flipchart oder an eine Pinnwand. Vorbereitet bedeutet für mich, dass das Flipchart Textcontainer für die ausgedruckten Lernziele enthält, sowie kleine Icons und auch einen Rand. Klar, denn jedes Flipchart sollte einen Rand haben.
M wie Material
Jipiiehh! Mein Lieblingsthema als #Markeraddict. Zum Flipchartpapier muss ich gar nicht mehr viel sagen, denn das kaufst du hoffentlich hier. Ich empfehle immer das Papier mit den Fadenkreuzen, das kannst du hinterher auch ganz gut digitalisieren, wenn du es wirklich mal nicht umdrehst. Über meine Lieblingsmarker wirst du hier in meinem Blog auch immer wieder an verschiedenen Stellen fündig. Aber da gibt es noch etwas anderes:
Ich bin ein großer Fan des TopCharts, das ist ein etwas kleineres Flipchart auf einem Pappständer, von denen du ruhig mehrere im Raum stehen haben kannst.
Das TopChart kannst du einfach überall im Raum aufstellen, das macht es zum perfekten Halter für deine Agenda. Super variabel also.
Das sieht so aus:
Hier bekommst du Papier für deine Pinnwand-Agenda. Solltest du einfach mal noch dickeres Papier benötigen, dann empfehle ich dir dieses Papier hier.
Wenn du eine Agenda immer wieder brauchst, dann könntest du mal darüber nachdenken, dir das Neuland-Projektbuch zu kaufen. Das ist das Riesennotizbuch für Flipcharts. Hier habe ich schon mal darüber geschrieben.
N wie Neu oder Alt?
Die Agenda immer wieder neu schreiben? Ja, meine Antwort dazu ist ein lautes und überzeugtes JAAA!
Mir macht das Spaß und wenn ich alle alten Flipcharts aufheben würde, dann hätte ich in meinem Arbeitszimmer oder gar unserer Wohnung ganz schnell gar keinen Platz mehr für andere Dinge.
Darum fotografiere ich alle Flipcharts ab und sammle sie zur Inspiration und Ideenfindung. Da kommt im Laufe der Jahre ganz schön was zusammen.
Es gibt noch einen 2. Grund für das Neugestalten: Ich hasse es, wenn Knicke und Falten im Flipchart sind. Ich bin da schon entspannter geworden, im Gegensatz zu meinen Anfängen, aber es stört mich immer noch ganz unglaublich.
Das sind meine Tipps von A – N. O – Z findest du in einem der nächsten Beiträge. Bleib dran.
Bevor du gehst wünsche ich mir noch deine Antwort auf diese Frage:
Was ist dir bei einer Agenda wichtig? Hast du eine charmante Anekdote zum Thema?