Sehr neugierig reise ich am Dienstag an, um mir schon mal ein Bild zu machen. Aktiv, als Aussteller nehmen wir erst am 17. und 18.02. mit einem 2-Tagesstand im Rahmen des „Trainingscenters“ teil.
Ich finde einen sehr schön gestalteten Bereich vor, den „Aktionsbereich Training“ und die „Trainerlounge“ im „Marktplatz Training-Beratung-Coaching
Wir gehen weiter und es entsetzt mich sehr, dass selbst die Verlagsstände von Jünger und ManagerSeminare absolut leer sind. Das kenne ich von Messen bisher nicht. Sicher liegt es daran, dass die Messe erst seit zwei Stunden läuft, rede ich mir ein.
Wir gehen weiter bis in die Halle mit den Schulbüchern und Lernmaterialien, dort bleibt mir der Mund offen stehen. Die Stände der Schulbuchverlage sind übervölkert mit Besuchern, die zwischen Ansichtsexemplaren, Originalen und Give-Aways hin- und her springen. Am Stand der Firma „Pappnase“ denke ich kurz darüber nach die Fäuste einzusetzen, als ich nach zwei Rucksackattacken fast zu Boden gehe und ich nicht an die Ware herankomme. „Ach, ‚tschuldigung, mit dem Rucksack hat man das nicht unter Kontrolle!“, lächelt die Rucksackfrau von Attentat 2 mich an. „Darum trägt man Rucksäcke auch nur zu einem einzigen Anlass, gute Frau! Auf einer BERGWANDERUNG!“, blaffe ich unfreundlich zurück. Ich hasse Rucksäcke. Kaum ein Durchkommen zwischen Kinderwagen, Rucksäcken und Trolleys, ein Chaos. Zurück in Halle 14 fühle ich mich wie im Sanatorium. Oje, es ist fast kein Besucher an den Ständen des Trainercenters zu finden! Was wird am Freitag sein?
Ich schraube meine Erwartungen auf 0. Die Aufregung wächst. Was ist, wenn niemand kommt? Was ist, wenn ich alle liebevoll zusammengestellten Materialien wieder mit nach Hause nehme, weil sich niemand dafür interessiert?
Und das Schlimmste: Was ist, wenn niemand in meine Vorträge oder Workshops kommt? Niemand? Das würde ich echt persönlich nehmen. Ich verkünde meine Aufregung zu dieser Befürchtung auf Facebook und werde nett beruhigt. Danke noch mal. 🙂
Ich schiebe alle meine schönen Ziele für die Messe zur Seite und fahre los. Diesmal habe ich mir wieder professionelle Unterstützung aus der Familie mitgenommen: meinen Papa.
Da wir eine Verkäuferfamilie sind, stürzten wir uns leidenschaftlich auf die Besucher. Die sind am Freitag wirklich dort. Weg mit den Vorurteilen, Ziele wieder raus. Hier geht noch was!
Eine Sache macht mir noch zu schaffen: die Leere auf der Aktionsfläche. Hier sitzen drei Besucher und lauschen dem Kollegen. Ich beruhige mich mit der Tatsache, dass es o.k. ist, wenn nur drei Besucher dort sind. Wenn es dann die sind, die hinterher alle meine Seminare buchen, ist ja alles gut.
Fünf Minuten vor meinem Vortrag gehe ich in den „Backstage-Bereich“ und lasse mich verkabeln. Danach auf die Fläche, um meine FlipCharts aufzuhängren. Als ich mich umdrehe sehe ich, dass alle Plätze besetzt sind und einige Besucher sogar am Gang stehen bleiben. „Geil, is‘ ja total voll.“, sage ich, während ich merke, dass das Mikro schon on ist. Ups! Auch eine schöne Begrüßung. „Authentizität“ heißt das Stichwort. 😉
Nach zwei Sätzen verschwindet die Aufregung und ich habe Riesenspaß. Alle Zweifel sind weg. Warum habe ich eigentlich nicht 10 weitere von diesen Vorträgen buchen können?
Hier gleich ein wichtiger Hinweis, liebe Leser: Bucht mich für einen Vortrag mit meinem Lieblingsthema, gebt mir unbedingt so ein Headset und stellen Sie mich auf eine Bühne, vor der ganz viele Leute sitzen und wo’s hinterher Applaus gibt. Ach ist das herrlich! Vielen Dank!
Nach dem Vortrag gibt es am Messestand viel zu tun. So darf es bitte weiter gehen. Bleibt noch eine kleine Sorge, denn am Nachmittag ist noch der Workshop „Humor im Training“. Ob da jemand kommt?
Sorge unbegründet, denn am Ende finden 24 Teilnehmer den Weg in den Saal 12 im ConventionCenter. Yeah!
Am 2. Tag gehe ich entspannt in Vortrag und Workshop. Wieder sind alle Plätze belegt und im Workshop sitzen 22 Teilnehmer.
Adrenalin pur.
Mein Papa ist mittlerweile der „Mann mit dem Schild“, weil es ihm gelingt, die Messebesucher unermüdlich zum Lächeln zu bringen, oder gar festzuhalten.
Zwischendurch steht er mit einem spontan selbstgeschriebenen „Umleitung-Schild“ auf dem Gang, mit dem er sämtliche Besucher auf die Aktionsfläche umleitet, auf der ich gerade meinen Vortrag halte. Wie gut, dass das in meinem Rücken passiert, sonst hätte ich vielleicht vor Rührung angefangen zu heulen. 🙂
Fazit:
Wir haben viele tolle Gespräche geführt, tolle Menschen kennengelernt und zwei volle Powertage erlebt. Genial war die Organisation des Trainercenters unter der Leitung von Bernhard Siegfried Laukamp und seinem Team vom Trainertreffen Deutschland. Das sehr schöne Abschlussritual mit allen Beteiligten auf der Aktionsfläche machte schon etwas wehmütig, obwohl wir nur zwei Tage dabei waren. Dafür sagen wir Dankeschön! 🙂
Hier noch ein paar Bilder meiner Vorträge „Trainerquickies“ auf der Aktionsfläche Training. Vielen Dank noch mal an Nina Gillitzer vom Trainertreffen fürs Fotografieren.
Ein wichtiger Hinweis! –>
Tag 2:
Alle Vortragscharts aus meinem Projektbuch „Trainerquickies“ findest du hier in meinem folgenden Blogbeitrag.