Wenn etwas endet – Flipcharts für Abschiedsmomente

Abschiede gehören zum Alltag – beruflich wie privat. Und doch sind sie oft die Momente, für die wir keine Worte finden.

Manchmal endet ein Projekt. Manchmal verlässt jemand das Team. Manchmal verabschieden wir uns von einer guten Idee, die aber einfach nicht mehr passt.

Für genau solche Gelegenheiten habe ich eine kleine Sammlung Flipchart-Motive gestaltet: Symbole, die loslassen, würdigen und sichtbar machen. Mal leise, mal schlicht, mal mit einem kleinen Augenzwinkern.

Kleine Motive für große Gefühle

Wenn du nur ein kleines Bild benötigst, das leise etwas andeutet, sind diese Mini-Motive ideal. Sie passen auf Moderationskarten, in die Ecke eines Flipcharts oder auf eine Trauerkarte.

Dabei sind klassische Zeichen wie:

  • Herz & Kreuz oder Kerze im Herz – für stille, symbolische Trauermomente
  • Löwenzahn & fliegende Samen – als Zeichen für Loslassen, Wandel, aber auch Hoffnung
  • Feder – federleicht und offen interpretierbar
  • Hände & Herzen – für Anteilnahme oder Würdigung im Team
  • Grabstein & Glühbirne – für das augenzwinkernde Beenden von Ideen oder Projekten

Diese Symbole lassen sich leicht zeichnen und flexibel einsetzen. Sie brauchen nicht viele Worte – und wirken oft genau dadurch.

Sandra Dirks - Hier sins drei verschiedenen Trauermotive zu sehen: Herz mit Kreuz oder Kerze, Löwenzahn und eine Feder
Sandra Dirks - Hier sind drei Trauermotive mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Bei den betenden Händen sprechen wir von einer sehr abstrakten Darstellung. Hier ist noch viel Luft nach oben. Das muss man einfach üben. Ich auch…

Sandra Dirks - Hier sind zwei Ideen für elegante Schriften auf einer Trauerkarte oder zum stillen Gedenken
Sandra Dirks - Hier siehst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Zeichnen eines Grabsteins,

Empowern oder beenden? – Entscheidungen sichtbar machen

Sandra Dirks - Detailaufnahme zum Flipchart -> Projekt empowern oder beerdigen

Bei diesem Flipchart geht es um die bewusste Entscheidung: Wollen wir ein Projekt noch mal anschieben oder ist es Zeit, es zu beenden?

Nutze die beiden Spalten, um gemeinsam mit dem Team zu sammeln:

  • Was könnte dem Projekt noch mal Energie geben?
  • Was spricht dafür, es loszulassen – und wie könnte das konkret aussehen?

Zwei Varianten bieten sich an:

  • Ihr sammelt Ideen & Maßnahmen, was jeweils passieren müsste (nächste Schritte).
  • Oder ihr entscheidet gemeinsam: Behalten oder beenden – und plant dann den jeweiligen Weg.

Dieses Flipchart hilft, Klarheit in Entscheidungsprozesse zu bringen.

Sandra Dirks - Auf diesem Flipchart sieht man eine Tabelle mit Platz für die Argumente zu Pro und Contra

Ideen beerdigen – sichtbar & wertschätzend

Sandra Dirks - Details zur Überschrift des Flipcharts: Abschied von diesen Ideen

Flipchart 1:
„Wir nehmen Abschied von diesen Ideen“ – das ist die Hauptaussage dieses Flipcharts.
Du zeichnest kleine Grabsteine mit Glühbirnen, und die Teilnehmenden sammeln drumherum die Ideen, von denen sie sich verabschieden wollen.
Ganz einfach: Ideen, die zu lange liegen, die niemand übernimmt oder die einfach nicht mehr passen.

Und ja – die Glühbirne.
Die steht halt einfach für „Idee“.
Auch wenn immer wieder jemand sagt: „Ach, das ist doch langweilig, man müsste mal was Neues nehmen.“
Trotzdem: Die Glühbirne ist das bekannteste Bild dafür. Alle verstehen sofort, worum es geht.
Deshalb bleibt sie hier. Und genau deshalb kommt sie auf den Grabstein.

Sandra Dirks - Das Flipchart hat eine festliche Überschrift und dient dazu, sich von Ideen zu verabschieden. Dafür sind verschiedenen kleine Grabsteine als Aufzählungszeichen zu nutzen.

Flipchart 2 (Vertiefung):

Sandra Dirks - Detail aus Flipchart: Behalten oder begraben mit Grabsteinen, oberes Drittel als Überschrift

Du kannst das Ganze noch weiterführen, indem du für jede Idee zwei Varianten gegenüberstellst:
Links ein Grabstein mit einer gelben Glühbirne – also dafür, dass wir die Idee behalten.
Rechts ein Grabstein mit einer grauen Glühbirne – also dafür, dass wir die Idee beerdigen.
Das Ganze funktioniert gut als Diskussionsgrundlage:
Was spricht für die Idee?
Was spricht dagegen?
Und am Ende entscheidet ihr gemeinsam: Was bleibt? Was geht?


Warum wir die Idee dann nicht als solche lassen?
Na, weil wir sie an anderer Stelle eigentlich schon begraben wollten, aber beim näheren Betrachten, knipsen wir die Lampen noch mal an und die Idee landet wieder in unserer Sammlung. Ohne Grabstein. Aber dann muss sie auch umgesetzt werden.

Sandra Dirks - Flipchart-Vorlage: Behalten oder begraben mit Grabsteinen

Das ist übrigens super in der Kombination mit der Methode Posterwandern, indem du diese Flipcharts mit den einzelnen Ideen, die es zu diskutieren gilt, um Raum verteilst.

Weitere Einsatzideen dieses Flipcharts

Pinnwand-Variante:
Du zeichnest die kleinen Grabsteine auf Papier, schneidest sie aus und verteilst sie auf einer Pinnwand.
Die Teilnehmenden schreiben darauf: Warum möchten sie sich von einer bestimmten Idee verabschieden?
Zum Beispiel:
– Liegt schon zu lange rum
– Keiner fühlt sich zuständig
– Passt nicht mehr zur Ausrichtung
– Ist einfach überholt

Arbeitsblatt-Variante:
Du gestaltest ein A4-Blatt, das du in zwei A5-Hälften teilst. Auf jede Hälfte kommt eine Glühbirne – eine gelb, eine grau.
Die Teilnehmenden können ihre Entscheidung darauf schreiben:
Welche Idee lohnt sich vielleicht noch? Und welche kann jetzt wirklich gehen?
Die Blätter können später an eine Pinnwand oder ein Flipchart geheftet werden.

Flipchart-Sammelaktion:
Du machst ein großes Flipchart mit der Überschrift:
„Wir nehmen Abschied von diesen Ideen.“
Dann pinnt ihr die beschrifteten Grabsteine schrittweise dazu.
Es entsteht eine gemeinsame Abschiedsfläche. Ruhig, klar, wertschätzend.

Bonusidee:
Schreib unten auf das Flipchart einfach noch:
„Danke für eure Inspiration.“
Denn: Auch Ideen, die nicht umgesetzt wurden, hatten mal einen guten Moment.

Löwenzahn & Gedankenflut – was lassen wir los?

Sandra Dirks - Auf diesme Flipchart geht es darum, sich von Gedanken zu befreien. Hier ist Platz, um diese zwischen den Löwenzahnfliegern zu notieren.

Dieses Flipchart stellt eine scheinbar einfache Frage:
„Welche Gedanken lassen wir los?“

Und genau das macht es so vielseitig einsetzbar.
Du kannst es als Einstieg oder Reflexion nutzen, z. B. bei:

  • einer Fortbildung oder im Coaching
  • einer Prüfungsvorbereitung
  • einem neuen Teamprozess oder einer Umstrukturierung
  • einem Projektstart, der ein altes Thema ablöst
  • oder einfach mitten im Arbeitsalltag, wenn sich zu viel angesammelt hat

Der Löwenzahn steht hier für Gedanken, die sich nicht festhalten lassen.
Sie sind leicht. Oder auch nicht. Denn:

Ein Gedanke ist zunächst federleicht, aber jeder Mensch gibt ihm selbst ein Gewicht.
Manche Gedanken können wir wegpusten, weghusten oder wegschieben.
Andere halten uns fest und sind so schwer wie ein dicker Findling.

Und genau darum geht’s hier:
Was davon darf fliegen – was davon bleibt?

Du kannst das Flipchart in ganz unterschiedlicher Form einsetzen:

  • mit einer Sprechblase als Frage in der Mitte („Welche Gedanken lassen wir los?“)
  • und drumherum als Aufzählung (Punkte, Linien, kleine Pusteblumen)
  • oder du legst die Frage ausgeschnitten in die Mitte eines Stuhlkreises – als Einstieg ins Gespräch

Typische Fragen dazu könnten sein:

  • Welche Gedanken hindern dich gerade daran, frei zu denken?
  • Welche Sätze über dich selbst möchtest du nicht mehr mit dir herumtragen?
  • Was darf bleiben – und was geht?

Ein toller Einsatz ist auch im Prüfungskontext:

  • Was steht mir gerade im Weg?
  • Welche Gedanken helfen mir?
  • Welche Gedanken kann ich gehen lassen, um wieder klarer zu denken?

Oder in Veränderungsprozessen:

  • Was passt nicht mehr zu dem, was kommt?
  • Welche alten Denkmuster dürfen jetzt weichen?
Sandra Dirks - Detailanzeige der Überschrift zum Flipchart: Welche Gedanken lassen wir los?

Visueller Tipp:
Du kannst die Samen des Löwenzahns wie kleine Ideenwolken zeichnen – jeder Gedanke bekommt seinen eigenen kleinen Flugkörper.
Vielleicht hast du auch Lust, die Sprechblase oder das ganze Motiv auszuschneiden und auf dem Boden oder an der Wand zu platzieren – als echte Einladung, etwas loszulassen.

Und falls du noch nie einen Löwenzahn gezeichnet hast:
Ich habe dazu mal ein Flipchart-Friday-Video gemacht – mit Tipps für feine Linien, leichte Formen und filigrane Details.

Methodenidee – Gedanken loslassen im Gruppensetting

„Welche Gedanken dürfen fliegen?“ – eine Visualisierung mit Wirkung

Vorbereitung:

  • Zeichne einen großen Löwenzahn auf ein Flipchart oder auf ein Plakatbogen (gern auch minimalistisch – es geht nicht um botanische Exaktheit).
  • In die Mitte kommt die Sprechblase: „Welche Gedanken lassen wir los?“
  • Bereite zusätzlich kleine Pusteblumen-Elemente vor – z. B. aus Papier ausgeschnittene Samen oder kleine Kreise/Kärtchen, auf denen geschrieben werden kann.

Durchführung:

  1. Einführung ins Thema:
    Gib den Teilnehmenden einen kurzen Einstieg:
    Gedanken können leicht sein – oder schwer.
    Manche halten uns zurück. Andere lassen uns nicht los.
    Heute schauen wir: Was darf gehen?
  2. Einzelreflexion oder Gruppensammlung:
    Jede:r Teilnehmende schreibt auf einen oder mehrere Samen,
    • welcher Gedanke sie/ihn gerade blockiert,
    • was sich nicht mehr gut anfühlt,
    • oder welcher Satz einfach nicht mehr gebraucht wird.
  3. Sammeln & anheften:
    Die Samen werden rund um den Löwenzahn aufgeklebt oder angepinnt.
    So entsteht ein gemeinsames Bild:
    Ein Strauß an loszulassenden Gedanken.
  4. Optional: Ergänzung durch „Gedanken, die bleiben dürfen“
    Du kannst zusätzlich eine zweite Frage stellen:
    „Welche Gedanken stärken dich?“
    Dafür z. B. kleine Sonnenstrahlen oder Wurzeln gestalten –
    alles, was tiefer geht oder Licht bringt.
  5. Ausklang oder Übergang:
    Lass die Gruppe noch einen Gedanken laut sagen, den sie behalten möchte – oder den sie jetzt loslässt.
    Leise Momente sind hier genauso willkommen wie ein schmunzelndes „Endlich Schluss mit …“.

Tipp für kleinere Gruppen:

Lege den Löwenzahn-Mittelteil als Bodenbild oder Tischimpuls aus. Die Samen können auch frei drumherum verteilt werden. Das Format ist offen und lässt viel Raum für persönliche Deutung.

Du kannst auch einen Löwenzahn einpflanzen und in einem Blumentopf mit ins Meeting bringen. Aber hinterher bitte schön im Biomüll entsorgen, sonst werde ich als Rasenfreak dir eine Standpauke halten! ☝️

Zum Schluss

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren, auch wenn Abschied und Loslassen nicht die leichtesten Themen sind. Vielleicht ist eine Idee dabei, die genau im richtigen Moment passt.
Ich bin gespannt, wo und wie du die Motive einsetzt und freue mich wie verrückt über Kommentare hier gleich unter dem Beitrag. Bring das Kommentarfeld zum Glühen!

Signet Sandra Dirks Blog

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    7 Antworten

    1. Wow Sandra,
      ein schweres Thema, was du mit so einer Leichtigkeit und Natürlichkeit rüber gebracht hast. Und so toll erklärt und visualisiert. Vielfältig einsetzbar. Ich werde es mir merken.
      Danke fürs Teilen und Inspirieren.

    2. Hallo Sandra,

      wunderbare Inspirationen und perfekt für private und berufliche Reflexion und Zukunftssichten geeignet. Klasse.

      Dir eine sonnige Woche.

      Viele Grüße
      Nicole

    3. Welch wundervollen Ideen Sandra! Visualisierung ist so wichtig, gerade auch in Live-Online-Seminaren, da lockert das auf und macht Spass sich einzubringen. Tolle Grafiken, die du hier vorstellst.

      Die Idee mit dem Grabstein oder auch die Anlehnung an die Beleidskarten finde ich genial.

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    Über mich

    Hi, ich bin Sandra Dirks – und ja, manchmal frühstücke ich Flipchart-Marker!

    Ich bin Trainerin, Bloggerin und Autorin. Mein Motto: ‚Selbstgemacht ist halb gelernt!‘ – also, Ärmel hoch und los! Mit guten Workshopideen und meiner Expertise in Online-Moderation bringe ich Schwung, Farbe und garantiert keinen grauen Alltag in jedes Training. Denn wie ein weiser Mensch schon sagte: ‚Lachen ist die beste Haltung!‘

    Lass uns gemeinsam dein nächstes Event planen und gestalten – ich freue mich darauf, deine Ideen Wirklichkeit werden zu lassen!