Och nöööööö, nicht noch ein Adventskalender!
Aus allen Ecken online und offline ploppen sie dieser Tage auf, die Adventskalender.
Versteh‘ mich nicht falsch, ich mag Adventskalender. Aber allmählich wird das zum Buzzword.
Und trotzdem habe ich hier natürlich auch einen Adventskalender für dich: den Adventskalender auf dem Flipchart. Diesen Kalender erstellst du selbst.
Hier stelle ich dir heute ein paar Ideen vor, wie du in deinem Seminar einen Flipchart Adventskalender einbaust.
Am Ende bekommst du etwas, nein, nicht du, deine Teilnehmenden. –> Wertvolles Wissen.
Nennen wir es einfach Wissenskalender
Mir sind dazu drei Ideen eingefallen:
- Idee: 24 Aufgaben
- Idee: Agenda
- Idee: Themenspeicher
1. Idee: 24 Aufgaben
Vielleicht hast du gerade intensiv fachlich mit deinen Teilnehmenden gearbeitet. Nehmen wir mal an, dass deine Teilnehmenden demnächst eine wichtige Prüfung haben.
Du hast jetzt mit dem Wissenskalender mindestens zwei Möglichkeiten, mit deinen Teilnehmenden den Prüfungsstoff zu wiederholen. Diese Übung sollte am Ende eines Tages stehen.
Das funktioniert so:
Alle schreiben ihren Namen auf einen kleinen Klebezettel, kleben ihn an das vorbereitete Flipchart und wählen damit eine Frage aus. Du hast auf einer Liste alle Fragen, die du zur Wiederholung stellen möchtest. Dann gehst du, soweit möglich, chronologisch vor, und stellst den Teilnehmenden die Frage zur gewählten Nummer.
Kann die Frage beantwortet werden, können die Teilnehmenden ihren Zettel vom Chart entfernen. Zur Belohnung hast du hoffentlich ein Schokotäfelchen, oder?
Können Teilnehmende die Frage nicht richtig beantworten, klebst du den Namen einfach noch einmal auf eine andere Kugel.
Sollte es mehr falsche Antworten als ungenutzte Fragen geben, kannst du einfach den Namen noch mal auf ein bereits beantwortetes Feld kleben.
Das hat den Vorteil, dass du manche Frage doppelt stellen kannst. Hier freut sich das Trainerinnenherz: Wiederholen ist die Mutter des Lernens.
Die 2. Möglichkeit ist, dass du auf jeder Kugel eine Aufgabe oder Frage versteckst. Die Teilnehmenden nehmen sich einfach den Zettel vom Flipchart weg und erledigen die Aufgabe oder beantworten die Frage. Am Ende sieht man das Flipchart ganz blanko an der Wand hängen. Nun, nicht ganz, aber so:
Du musst keinen Adventskalender auf ein Flipchart malen
Du kannst auch einen Adventskalender mit Schokolade mitbringen. Dann erstellst du 24 Lose, auf denen jeweils eine Nummer mit einer Frage zum Thema steht. Können Teilnehmende die Frage richtig beantworten, dürfen sie ihr Türchen öffnen.
Alle Teilnehmenden, die ihre Frage nicht richtig beantworten konnten, können ihre Frage am Ende mit kleinen Hilfen und Vorsagen doch beantworten, und sich dann auch die Schokolade aus ihrem Türchen nehmen. Selbstverständlich erst, nachdem du ihnen das Versprechen abgenommen hast, sich noch einmal intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
2. Idee: Agenda
Immer wieder bin ich auf der Suche nach neuen Ideen für eine Agenda oder einen Programmablauf.
Ein Adventskalender besteht aus 24 Türchen, Themen, Häppchen. Wie praktisch, oder? Das schreit doch geradezu danach, ihn als Agenda zu verwenden. Oder was denkst du?
24 Themenhäppchen sind schon eine stolze Angabe. Im Grunde ist das auch mal ganz schön, denn du hast damit die Möglichkeit, sehr konkret zu werden. Aber dabei musst du natürlich auch stramm vorankommen. Zackzack!
Schreibe statt eines ganzen Absatzes für ein Thema einfach nur ein kurzes Stichwort auf. Wer sagt denn, dass alle aufgeführten Themen eine lange Dauer haben müssen?
Dazu legst du dir eine Schneidmatte unter das Flipchart, um die Kugeln so auszuschneiden, dass sie nur noch an ihrem „Aufhänger“ fest sind.
Das sieht dann so aus. Im besten Fall siehst du nicht, dass da etwas aufgeschnitten ist.
Im besten Fall …
Sonst hilft dir einfach der gute alte Trainertrick: Trainerklebepopel! Malerkrepp rules!
Besser, oder?
Jetzt schreibst du deinen Text auf das darunter liegende Flipchart. Damit kannst du das Kalenderchart für verschiedene Möglichkeiten einsetzen. du tauschst immer nur das hintere Flipchart aus. Clever, oder?
Eine 2. Möglichkeit ist, dass du die Themen nicht uuuunbedingt chronologisch abarbeiten musst. Du bittest einfach einen Teilnehmer, eine „Kugel“ zu öffnen. Mit dem Thema aus dieser Kugel macht ihr weiter.
Bist du flexibel?
Das bedeutet für dich, dass du schon davon abhängig bist, was die Teilnehmer als nächsten Themenbaustein auswählen. Natürlich nicht bewusst, aber glaub mir, die Aufmerksamkeit ist wesentlich höher, wenn du auf diese Weise vorgehst.
So sind nämlich alle gespannt darauf, was als Nächstes kommt, und bleiben aufmerksam, weil sie sehen wollen, wie du reagierst, und wie du das Thema rüberbringst. Diese Vorgehensweise bietet sich allerdings nur an, wenn du Themenbausteine hast, die nicht aufeinander aufbauen.
Auch wichtig ist, dass du wirklich jeden Themenbaustein einzeln bearbeitest, und nicht ständig sagst, dass du das schon einmal gesagt hast, oder dass das dann noch mal ausführlich dort oder dort beschrieben wird. Blablabla. Damit wird es sehr laaaaaagweilig.
Hier noch ein paar Detailbilder.
3. Idee: Themenspeicher
Hier setzt du das Flipchart in einem Meeting ein. Während des Meetings ergeben sich immer wieder Themen, die auch noch betrachtet werden müssen. Jeder, der ein Thema hat, der kann es einfach an das Adventskalender-Flipchart kleben.
Klar, eine einfache Überschrift mit Themenspeicher geht auch, aber so sieht es doch viel netter aus. Oder findest du nicht?
Ein weiterer Vorteil ist, dass du durch die Nummerierung gleich eine Reihenfolge der Themen im Themenspeicher hast. Das bringt zusätzlich Ordnung in den Ablauf.
Oha, jetzt ist mein Hirn zum Thema warm gelaufen, und ich habe das Gefühl, dass hier noch viel mehr Ideen sprudeln können.
Wie sieht es denn bei dir aus? Wie würdest du einen Adventskalender in deiner Veranstaltung einsetzen? Ich bin gespannt auf deine Antworten in den Kommentaren.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
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