Ein Lernstoff muss vermittelt werden, dabei spielt die Reihenfolge nicht immer die wichtigste Rolle. Wir bestimmen oft mit Hilfe der Lernziele, in welcher Reihenfolge wir den Teilnehmern den Stoff am besten vermitteln.
Warum überlassen wir es nicht mal unseren Teilnehmern, zu bestimmen, in welcher Reihenfolge sie den Stoff vermittelt haben möchten?
Die Aufmerksamkeit, z.B. bei Mini-Vorträgen, ist wesentlich größer, wenn ich weiß, dass jetzt gerade der Teil des Themas dran ist, der mich hauptsächlich interessiert.
Was solltest du tun?
Zerlege die Lerninhalte. Schreibe einzelne Stichworte oder kurze Sätze auf Mini-Charts. Die Teilnehmer sollen nun auswählen in welcher Reihenfolge sie etwas zu den Inhalten erfahren möchten.
Du kannst auch vor der Veranstaltung abfragen, welche Fragen die Teilnehmer sich zu den einzelnen Themen stellen. Diese Fragen nimmst du als Grundlage. Die Gliederung übernehmen die Teilnehmer. So hast du gleich auch schon mal die Erwartungen der Teilnehmer abgefragt. Wie praktisch!
Aber Achtung!
Diese Vorgehensweise bedeutet nicht, dass du einfach nur deinen PowerPoint-Vortrag neu sortieren oder in der Pause deine Folien umstrukturierst. Wenn wir beim Aktivierenden Lernen Vorträge halten, dann dauern die höchstens 10 Minuten! Natürlich solltest du für deine einzelnen Lernziele/ Lerneinheiten/ Stichworte oder Moderationskarten auch unterschiedliche Methoden wählen, die du dann einfach anders anordnen kannst.
Wenn du am Ende deiner Veranstaltung die Karten verwendest, um eine Wiederholungsübung zu machen, dann hast du einen Doppelnutzen – schon wieder – wie schön!
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Du könntest die Teilnehmer dazu z.B. in Teams einteilen. Dann verknüpfst du diese Wiederholung mit der Methode „Greif den Löffel“, oder mit dem Eggspert. Das dient nur dazu, auszuwählen, wer jetzt als erstes Team eine Antwort geben darf.
Vielleicht hast du auch einen „Hotbutton“, eine Klingel, und eine Hupe, um die Teams zu unterscheiden. Das Team, das sich als erstes rührt, um eine Antwort zu geben, das muss die Hauptpunkte der jeweiligen Lerneinheit wiedergeben. Oder du sagst ganz konkret:
„Welche 3/4/5 Dinge habt ihr euch zu diesem Lernziel/Programmpunkt gemerkt? Oder:
Welche 1(bis 3) Anregungen aus diesem Lernziel/Programmpunkt werdet Ihr in den nächsten drei Tagen umsetzen?“
Um den Wettbewerb anzuheizen, kannst du natürlich auch noch ein paar Preise ausloben.
Aber das ist noch nicht alles! Nein!
Du kannst diese Methode sogar im Webinar einsetzen. Ist das nicht der Hammer?
So könnte deine Folie aussehen:
Jetzt bittest du deine Teilnehmer auf der Folie zu markieren, welches Thema ihnen besonders wichtig ist. Nachdem die Teilnehmer ihre Kreuze/Kreise/Punkte/Striche gemacht haben, siehst du, welche Themen besonders wichtig sind, und welche weniger wichtig sind.
Vielleicht kannst du dann auch auf Themen verzichten, die in diesem Moment gar nicht wichtig sind, um mehr Zeit zu haben, für die Themen, die deine Teilnehmer akut interessieren.